Mon Nov. 18, 2019
19:00

Jan Satler 'Piano Recital'

Jan Satler: piano

Programm:
C. Debussy (1862-1918), A. Schönberg (1874-1951), A. Webern (1883-1945), B. A. Zimmermann (1918-1945), B. Bartók (1881-1945), Aleksander Skrjabin (1872-1915) & A. Stankovski (1968*)

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• Linz_verändert: Jan Satler ist (noch) Student der Anton Bruckner Privat Universität (ABPU). Um so erstaunlicher und höchst erfreulich ist sein fein abgestimmtes und gar den Neuen Klängen zugewandtes Programm.

Wird doch sogar ein lebender (und auch an der ABPU lehrender) Ton- & Zeichensetzer aufgeführt: Alexander Stankovski gilt als wohltuend eigen: eigenständig, eigenwillig, eigensinnig, eigenverantwortlich: also: nicht ein Mann ohne: sondern mit Eigenschaften. 

Und genau solche (Männer & Frauen) Eigenleben braucht die AntonAnstalt, braucht jedes kunstuniversitäre System. Zu diesen zählt auch mit Sicherheit einer der ABPU-Mentoren Jan Satlers: der ambitionierte Tastenpädagoge, vorzügliche Klaviermusikant & originäre Komponist Till Alexander Körber.

Zu bestaunen ist heute Abend ebenfalls die Musik von Bernd Alois Zimmermann. Ein damals unangepasst agierender Zeit- & Leidzeuge mit auch heutzutage selten anzutreffenden widerborstigen Eigenschaften:  

»Aber „Widerborstigkeit" wird unvermeidlich da auftreten, wo unerschütterliche Überzeugungen von Recht und Richtigkeit kompositorischer Handlungen
und des daraus sich abgeleiteten Standpunktes sich geltend machen.
Kompositorische Kompromisslosigkeit ist wahrscheinlich ohnehin nicht mit gesellschaftlicher Flexibilität zu verbinden.
Und da ich ohnehin zwischen den Schulen und Richtungen stehe und diese Unabhängigkeit mir in ungebrochener Linie bis heute bewahrt habe und auch zu bewahren gedenke, sitze ich naturgegebenerweise ständig zwischen den Stühlen.«

Bernd Alois im Originalton. Als ihm Mitte der fünfziger Jahre eine Stelle als Kompositionslehrer an einer namhaften Musikhochschule angeboten wurde, lehnte Zimmermann ab: »Ich bin ein unruhiger Geist, und obzwar die Sehnsucht nach Ruhe, Existenzsicherung und Bereitstellung einer ausbalancierten Arbeitsbasis mich jeden Tag aufs neue überkommt und manchmal überwältigt, vermag ich mich dieser Unruhe nicht zu entziehen…«

Unruhige Geister welche den Mut zur Unabhängig zwischen den (abgesicherten) Stühlen aufbringen: solche Ohren, Augen, Nasen & Herzen braucht die ABPU & andere Anstalten, diese rare Spezies braucht Ober-, Nieder- & Totalösterreich, jene (verantwortet agierenden) Unruhestifter brauchen alle Morgen-, Abend- & Feuerländer unserer Gegenwart. Dringend.

Und wir brauchen junge programm- & tastenmutige Künstler wie Jan Satler. Dringend. Herzlich Willkommen! (Renald Deppe)

Eintritt: Pay as you wish an der Abendkassa bzw. 7,50.- € im VVK inkl. Sitzplatzreservierung