Sun Sept. 15, 2002
20:00

Harri Stojka Express

Harri Stojka: guitar
Markus Minarik: piano, keyboards
Uwe Urbanowski: bass
Endre Hoffmann: drums
special guest: Melinda Stoika: vocal

Sorry this part has no English translation

Lange bevor die Europäer die Botschaft des Jazz vernehmen konnten, gab es mitten unter ihnen schon die Musik, deren Botschaft in vielem der des Jazz vergleichbar erscheint: die Musik der Rom und Sinti. Auch in ihr gab es die Improvisation, den ehrlichen, ungefilterten Ausdruck und den unüberhörbaren Schrei nach Freiheit und Menschenwürde. Die Rom und Sinti lebten (und leben zum Teil noch immer) in einer soziologischen Situation, die der der amerikanischen Schwarzen durchaus vergleichbar ist – das mag eine Erklärung sein. Eine weitere ist ohne Zweifel ihre spezifische Musikalität, vor allem ihre besondere Affinität zu Saiteninstrumenten. Aber es bedurfte des überdimensionalen und damals (in den 30er-Jahren) weltweit bestaunten Gitarrenphänomens Django Reinhardt, um der Allgemeinheit der Jazzfreunde bewusst zu machen, dass zigeunerisches Ur-Musikantentum und der „Spirit of Jazz“ eine mitreißende, explosive und zutiefst berührende Mischung ergeben. Der 1953 verstorbene Django ist nicht der Einzige geblieben – es gab und gibt inzwischen viele Rom- und Sinti-Jazzer ... (Walter Richard Langer)
... darunter Harri Stojka, der mit seinem Express auch international reüssierte. Stojka spielte Konzerte u. a. mit Jimmy Cliff, Carlos Santana, Van Morrison, Eric Burden. Als Wendepunkt in seiner Karriere gilt sein Solokonzert Anfang der 80er-Jahre beim Jazzfest in Montreux. Dieser Auftritt (dokumentiert auf der LP „Live in Montreux“) erregte sowohl bei Publikum und Presse als auch bei Musikerkollegen viel Aufsehen und machte Stojka schlagartig zu einem beachteten und geschätzten Gitarristen.
Der Harri Stojka Express existiert nunmehr seit etwa zwanzig Jahren – und obwohl des Öfteren in Vergessenheit geraten, besitzt dieses Vehikel immer noch eine dynamische Lokomotive, die unbeirrt vom jeweiligen Zeitgeist die Landschaft zwischen Jazz und Rock befährt. CH