Sat Jan. 23, 2016
20:30
Portrait Wolfgang Reisinger

Georg Graewe Trio (A/D) / Refusion (A/USA/F/D)

Georg Graewe Trio
Georg Graewe: piano
Peter Herbert: bass
Wolfgang Reisinger: drums

Refusion
Jaimie Branch: trumpet
David Liebman: soprano-, tenor saxophone
John Schröder: guitar
Paul Giallorenzo: piano, synthesizer
Wolfgang Mitterer: electronics
Jason Roebke: bass
Jean Paul Celea: bass
Wolfgang Reisinger: drums

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Georg Graewe Trio
Das klassische Klaviertrio Format hatte für mich als ausgebildeten Pianisten am Schlagzeug immer besonderen Reiz. Die Rolle des sideman bezieht sich hier auf die Sitilstik, das interplay bleibt aber immer das bestimmende Element.
2015 erhielt Georg Graewe den SWR Jazzpreis.; mit ihm werde ein Musiker gewürdigt, „dem der Jazz in Deutschland richtungsweisende Impulse verdankt. Insbesondere durch die Ausformung einer ebenso freien wie konzisen Klang- und Formsprache, die von der amerikanischen Jazzklavier-Tradition genauso beeinflusst ist wie von der europäischen Kunstmusik, hat Graewe Maßstäbe gesetzt“, hieß es in der Begründung der Jury. (Pressetext)

Refusion
Wollte man die Musik von Refusion unbedingt mit einem Stiletikett versehen, könnte man sie ebenso umständlich wie unscharf als „Free-Rock-Jazz-Elektronik-Avantgarde“ bezeichnen. In der Tat bedient sich der Schlagzeuger Wolfgang Reisinger vieler typischer Gestaltungselemente aus allen diesen Richtungen, fügt sie allerdings zu einer ganz eigenen, dichten Klangmelange zusammen. Da sind die zuweilen an Miles Davis erinnernden Grooves von Reisinger und dem E-Bassisten Matthew Garrison, die dem Gitarristen Marc Ducret den Treibstoff für seine halsbrecherischen Schussfahrten durch zwölftonale Improvisationslandschaften liefern. Saxophonist Dave Liebman lebt sich in dionysischen Modalsoli aus. Die feingliedrigen Kammerjazz-Strukturen, die Jean Paul Celea auf dem gezupften wie gestrichenen Kontrabass entwirft, bilden einen reizvollen akustischen Kontrast zu den Keyboardsounds und elektronischen Samples, mit denen Wolfgang Mitterer das plastische Klangbild von Refusion gleichsam auflädt. Musik, die die alten Muster nicht wiederkauen mag, sondern eine enorme Spannung aus dem immer neu changierenden Kontrast zwischen Abstraktion und Konkretem bezieht. (Klaus Nüchtern)