Thu Oct. 29, 2015
20:30

Gary Bartz Quartet (USA)

Gary Bartz: alto saxophone
Barney McAll: piano
James King: bass
Greg Bandy: drums

Sorry this part has no English translation

Auch er, Gary Bartz, erlangte die letztendliche Schärfung seines musikalischen Profils durch die Zusammenarbeit mit Miles Davis in den frühen 1970er Jahren. Diese Zusammenarbeit ließ ihn auch das musikalisch Eigene finden. Eine Musik von hymnisch singender Intensität mit markanten melodischen Themen und packenden Grooves in denen das afrikanische Vermächtnis mitschwingt und das Jazzerbe mit Soul und Funkbezügen aufgefettet wird. Von nach wie vor schneidener Prägnanz ist sein Ton und seinem intonationssicheren Spiel ist noch immer jene überraschende Flexibilität eigen. Mit dem Alter, das unterstrich dieses Konzert, ist auch Bartz konformistischer geworden und deutlich dem konventionellen Jazzduktus zugetan. Wiewohl er in einer launigen Ansage betonte, dass er, wie soviele andere seiner KollegInnen, den Begriff Jazz ablehne. Darin manifestiert sich eine afro-amerikanische Haltung.Der Saxophonist brachte eine solide Band mit, die ihm den Nährboden für seine phantasievollen Improvisationen bereitete. Dennoch ließen auch Bartz´ Partner, vom Drummer abgesehen, improvisatorische Einfallskraft einfließen. Vor allem Pianist McAll, der „Benjamin“ und einzige Weiße der Truppe, war diesbezüglich auffallend und er hielt neben dem harmonischen ebenso das rhythmische Gerüst beisammen, was den zeitweilig sich in zu viel Lässigkeit und Ungenauigkeit verlierenden Schlagzeuger entlastete. Gelegentlich hatte dessen Agieren etwas freimütig Sympatisches an sich, doch mit Fortdauer brachte er die Musik immer wieder in zerfransende, unrunde Bewegung. Am Ende wars ein lebendiges, authentisches Momentschaffen einer charismatischen Jazzpersönlichkeit. Weniger „Uhuru Bush Music“, als vielmehr „52nd Street“-Reminiszenz. (Hannes Schweiger)

Als er als junger Mann aus Baltimore 1958 nach New York kam, fand er schnell Anschluss an Art Blakey´s Jazz Messengers und spielte in den Bands von Max Roach und Abbey Lincoln, bei Charles Mingus´s Jazz Workshop und schliesslich in den Gruppen von Miles Davis in den 70er Jahren. (Pressetext)
Als er als junger Mann aus Baltimore 1958 nach New York kam, fand er schnell Anschluss an Art Blakey's Jazz Messengers und spielte in den Bands von Max Roach und Abbey Lincoln, bei Charles Mingus's Jazz Workshop und schließlich in den Gruppen von Miles Davis in den 1970er Jahren. (Pressetext)
Soviel übermittelte sein Management über den großen Saxophonisten, den man wohl mit Recht zu den unterbewertesten seiner Generation bezeichnen kann und das obwohl er mit McCoy Tyner und erwähntem Miles Davis bahnbrechende Aufnahmen machte oder an der Seite von Woody Shaw und Max Roach/Abbey Lincoln für Furore sorgte. Auch unter eigenem Namen nahm er etliche bemerkenswerte Alben für Milestone oder Candid auf, bevor er in den 2000er Jahren sein eigenes Label "OYO" (programmatisch für "owe your own") gründete auf dem er u.a. die wunderschöne Einspielung "Soprano Stories" herausbrachte.
Es freut mich außerordentlich diesen Meistermusiker erstmals im P&B begrüßen zu dürfen. Eine gute Möglichkeit, diesen großen "Unbekannten" (wieder) zu entdecken! CH