Mon June 15, 2015
21:00

radio.string.quartet / Woody Black 4 (A)

radio.string.quartet
Bernie Mallinger: violin, voice
Igmar Jenner: violin
Cynthia Liao: viola
Sophie Abraham: cello

Woody Black 4
Oscar Antoli: clarinet, bassclarinet
Stephan Dickbauer: clarinet
Daniel Moser: bassclarinet
Leonhard Skorupa: bassclarinet

Sorry this part has no English translation

radio.string.quartet
Es erfordert Mut, in der Musik-Metropole Wien ein neues Streich-Quartett zu formieren. Das im Jahr 2004 gegründete radio.string.quartet hat allerdings von vornherein eine Ausnahmestellung eingenommen.

Die vier Mitglieder Bernie Mallinger (Violine), Igmar Jenner (Violine), Cynthia Liao (Viola) und Sophie Abraham (Violoncello) eint der Anspruch, das Klangspektrum des klassischen Streich-Quartetts zu erweitern. Alles ist möglich auf den 16 Saiten. Ob jazzrockiger Groove oder popverliebte Gesänge, Neue Musik oder europäische Folk-Tradition: Das „r.s.q.“ hat bislang schon etliche Grenzgänge absolviert, sich so im Non-Classical-Stringquartet-Genre einen festen Platz neben den US-Pionieren vom Kronos Quartet und dem Turtle Island Quartet erspielt und das Publikum bei Konzerten und Festivals in aller Welt wie z.B. in Wien, London, Paris, Berlin, München, Hamburg, Köln, Kairo, Vancouver, New York, Washington, Los Angeles, Schleswig-Holstein, Dubrovnik, Mecklemburg-Vorpommern, Belgrad, Stockholm, Dublin, Stavanger, Grenoble, Ystad, Madrid, Glasgow, Rom, Zürich, Zagreb, Warschau u.v.a begeistert.
Entscheidend für die Entwicklung des Quartetts war die Auseinandersetzung mit der Musik des Mahavishnu Orchestras, einer der stilprägenden Gruppen des Jazzrocks der 70er Jahre. Mit der Einspielung „Celebrating the Mahavishnu Orchestra“ (ACT 9462-2) im Jahr 2007 veröffentlicht das Ensemble sein erstes Album auf dem renommierten deutschen Label ACT. Die Live-Präsentation des Programms ist einer der umjubelten Höhepunkte beim Berliner Jazzfest 2006. Ein Mitschnitt vom Duisburger Traumzeit Festival (2008) erscheint auf DVD (ACTDVD 9902-9). Das r.s.q. überträgt die rhythmische und harmonische Vielfalt von „Mahavishnu“ in einen ganz eigenen Sound, der charakteristisch für die Folgeprojekte charakteristisch werden wird: Ein Streich-Quartett, das groovt und in dem die schwingenden Saiten gleichzeitig als Percussion- und Schlaginstrumente eingesetzt werden. Das Album wird mit dem „Preis der deutschen Schallplattenkritik“ und dem „Pasticcio-Preis“ ausgezeichnet

Im Jahr 2008 erscheint „Love is Real“ (ACT 9459-2), eine Zusammenarbeit mit dem Gitarristen Ulf Wakenius mit der Musik des Esbjörn Svensson Trios e.s.t.. Im selben Jahr folgt mit „Radiotree“ (ACT 9473-2) erneut ein Projekt mit dem Akkordeonisten und Bandoneonisten Klaus Paier, mit dem das Quartett schon 2004 bei „r.s.q. feat. Klaus Paier“ (PAO) gearbeitet hatte – mit Eigenkompositionen Paiers und drei musikalischen Verneigungen vor dem großen Joe Zawinul.

Im Jahr 2010 folgt mit „Calling You“ (ACT 9722-2) vielbeachtete Zusammenarbeit mit der schwedischen Sängerin Rigmor Gustafsson. Im absolut gleichberechtigten Zusammenwirken von Stimme und Streichern erstrahlen hier Popsongs wie Pauls Simons „Still crazy after all these years“ oder Stevie Wonders „If it’s magic“ und berühmte Jazzstandards in neuem Gewand und mischen sich mit zahlreichen Eigenkompositionen.
Das Album „Radiodream“ (ACT 9512-2), erschienen 2011, markiert einen neuen Abschnitt in der Band-Geschichte: Die darauf enthaltenen musikalischen Traumdeutungen und Ton-Collagen verwenden Musik von Franz Liszt bis Billie Holiday. Gleichzeitig ist es das bislang eigenständigste Werk des Quartetts mit einem hohen Anteil an Eigenkompositionen, für das das Quartett weltweit euphorische Kritiken erntet und das vom „Guardian“ in Bestenliste des Jahres gewählt wird. Für den ausgeschiedenen Johannes Dickbauer ist hier erstmals Igmar Jenner an der Violine zu hören.

Im Jahr 2013 erscheint „Posting Joe“ (ACT 9553-2), eine Hommage an Joe Zawinul und Weather Report. Live aufgenommen bei Konzerten in ganz Europa ist es nach Mahavishnu der zweite Ausflug in die Jazzrockwelt der 70er Jahre. Die „Sunday Times“ wählt die CD unter die besten Jazzalben des Jahres 2013 auf Rang 2 mit den Worten: „Joe Zawinul would surely have adored these hugely imaginative settings of Birdland et al.“ Es ist letzte Album der Band mit der Cellistin Asja Valcic, die die Band im Herbst 2014 verlässt.

Im radio.string.quartet. finden alle vier Musiker die Freiheit, ihre musikalischen Ideen wie ihre kulturelle Identität einzubringen. In diesem Sinne versteht sich die Band als Protagonisten einer neuen Wiener Streicherschule: Wien mit seiner reichen Musiktradition, aber auch mit seiner neuen multikulturellen Offenheit. (Pressetext)

Woody Black 4
Vier Bassklarinetten, deren Klang mannigfaltige Aggregatzustände durchwandert. Vom groovigen Free- Bop alla Eric Dolphy bis hin zu abstrakten Klangschichtungen, von Swinganspielungen zu dissonanten Parallelakkorden. (…) Sie weisen kompositorisch hohes Talent auf. (Andreas Felber)
I enjoyed listening to their music.... the sound is refreshing, the music creative, the playing terrific and fun to listen to. (Eddie Daniels)
Das Quartett verfügt über einen wunderschön warmen Sound, schwelgt aber bei aller lyrischen Disponiertheit keineswegs bloß im eigenen Wohlklang, sondern mutet seinen kammerjazzig groovenden Stücken auch kalkulierte Dissonanzen zu oder entfesselt diese zu stupender Perkussivität. Tolles Debüt! (Klaus Nüchtern)