Mon April 8, 2024
18:00

Internationaler Tag der Roma – Podiumsdiskussion 'Mit Kunst & Kultur zu einem neuen Selbstverständnis'

18.00-19.30 Uhr
Musikalische Lesung: Konstanze Breitebner, Harri Stojka, Claudius Jelinek

Am Podium: Anja Reuss (Historikerin, Berlin), Doron Rabinovici (Schriftsteller und Historiker, Wien), Mirjam Zadoff (Historikerin und Direktorin des Dokumentationszentrums, München)
Moderation: Mirjam Karoly (Politikwissenschafterin, Wien)

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Sorry this part has no English translation

Der Wiener Verein Voice of Diversity hat es sich zum Ziel gesetzt, mit Kunst- & Kultur- Veranstaltungen über die Volksgruppe der Roma zu informieren und aufzuklären. Roma sind mit ca. 12 Millionen Angehörigen die größte Minderheit in Europa und waren Jahrhunderte lang ausgegrenzt und diskriminiert. Die Stellung der Roma in der Gesellschaft ist immer noch geprägt von Vorurteilen.

Der Internationale Tag der Roma wird jährlich am 8. April begangen – ein weltweiter Aktionstag, mit dem auf die Situation der Roma aufmerksam gemacht werden soll. Zum einen wird an diesem Tag die Diskriminierung der Volksgruppe in den Blickpunkt gerückt, zum anderen die Roma Kultur gefeiert.

Anlässlich des Internationalen Tag der Roma organisiert Voice of Diversity eine international besetzte Podiumsdiskussion mit anschließendem Konzert von Harri Stojka’s Little Big Band.

Musikalische Lesung:
Konstanze Breitebner + Harri Stojka + Claudius Jelinek
Dem Gedenken an Vertreibung und Verfolgung ist der erste Programmpunkt gewidmet in dem Konstanze Breitebner aus im Konzentrationslager Buchenwald entstandenen Gedichten von Johann „Mongo“ Stojka liest.
Begleitet wird die Lesung von Harri Stojka (Gitarre) und Claudius Jelinek (Gitarre).

Konstanze Breitebner (Schauspielerin)
Am Wiener Ensemble Theater begann sie als Schauspielerin. 1983 wurde sie ans Wiener Volkstheater engagiert. Die 1990er-Jahre verbrachte sie in Theaterengagements in Bonn und Frankfurt. 1998 kehrte sie nach Wien ans Theater in der Josefstadt zurück. Konstanze Breitebner wirkte in vielen Kinofilmen, TV-Produktionen und Serien mit. Herzensangelegenheit ist ihr die alljährliche Begrüßung der internationalen Delegationen am Befreiungsgedenktag im ehem. KZ Mauthausen.

Podiumsdiskussion
Bei der Podiumsdiskussion über aktuelle Trends und Herausforderungen im Zusammenhang mit Online-Rassismus, insbesondere im Kontext des Anti-Ziganismus sprechen

Anja Reuss (Historikerin, Berlin)
Anja Reuss ist studierte Historikerin mit einem Fokus auf NS-Geschichte und Genozid- Forschung. Ihre Schwerpunkte umfassen: die Dimensionen des Antiziganismus, Erinnerungspolitik, Minderheitenrechte, Polizeiarbeit, Hasskriminalität und Datenerfassung. Sie veröffentlichte 2015 eine Studie zu Antiziganismus in Deutschland nach 1945 und ist Mitherausgeberin eines Tagungsbandes zu Antiziganismus und Film, der 2020 erschien. Nachdem sie mehrere Jahre als politische Referentin beim Zentralrat Deutscher Sinti und Roma tätig war und dort unter anderem den Aufbau der Melde- und Informationsstelle Antiziganismus leitete, wechselte sie 2022 ins Büro des Antiziganismusbeauftragten.

Doron Rabinovici (Schriftsteller und Historiker, Wien)
Sein Werk umfasst Kurzgeschichten, Romane und wissenschaftliche Beiträge. In Österreich hat er immer wieder prominent Position gegen Rassismus und Antisemitismus bezogen. Für sein Werk wurde er zuletzt mit dem Anton-Wildgans-Preis und dem Ehrenpreis des österreichischen Buchhandels für Toleranz in Denken und Handeln ausgezeichnet und 2022 mit dem österreichischen Ehrenzeichen und Österreichisches Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst.

Mirjam Zadoff (Historikerin und Direktorin des Dokumentationszentrums, München)
Die aus Innsbruck geborene Historikerin ist Direktorin des NS-Dokumentationszentrums München. Zuvor war sie Professorin für Geschichte und Inhaberin des Alvin H. Rosenfeld Chairs in Jewish Studies an der Indiana University Bloomington. Gastprofessuren führten sie unter anderem nach Zürich, Berkeley, Berlin oder Augsburg. Aktuell lehrt sie auch an der LMU München und der Technischen Universität München. Sie ist Herausgeberin und Autorin zahlreicher Bücher, Ausstellungskataloge und Artikel, darunter zuletzt der Essayband Gewalt und Gedächtnis. Globale Erinnerung im 21. Jahrhundert.

Moderation: Mirjam Karoly (Politikwissenschafterin, Wien)
Mag.a Mirjam Karoly (*1970). Ist Politologin und hat 1996 mit einer Diplomarbeit zum Anerkennungsprozess der Roma in Österreich diplomiert. Sie war von 1996 -2004 im Verein Romano Centro beschäftigt, ein Verein der 1991 in Wien gegründet wurde und sich von Anfang an auch international für Rechte der Roma eingesetzt hat.
2013 - 2017 Leiterin der Kontaktstelle für Roma- und Sinti-Fragen bei der OSZE/Büro für Demokratische Institutionen und Menschenrechte in Warschau. 2007 - 2009 Senior Communities Adviser bei der OSZE-Feldmission im Kosovo mit Fokus auf Minderheitenrechte und Rückkehr und Reintegration von Flüchtlingen und Intern Vertriebenen Personen, insbesondere Roma, Aschkali und Ägypter. Karoly ist Mitglied des Österreichischen Volksgruppenbeirates für Roma, Ehrenmitglied des Vereins Romano Centro, Mitglied der Österreichischen Delegation der Internationalen Holocaust Remembrance Alliance (Expertin zum Committee NS-Völkermord an den Roma). U.a. ist sie als unabhängige Beraterin für die EC, IHRA, Coe, UN Women Kyiv tätig mit Schwerpunkt auf Roma policies in Europa unter Berücksichtigung von gender und diversity Fragen.

Aktuell ist Mirjam Büroleiterin beim Wiener Wiesenthal Institut für Holocaust Studien beschäftigt.

Ein wichtiger Bestandteil des Internationalen Tag der Roma ist es, Musik von Roma zu präsentieren und so wird der theoretische Teil der Veranstaltung am Abend mit einem Konzert feierlich ausklingen: https://porgy.at/events/11998/