Mon June 12, 2017
19:00

Bernhard Krisper Solo

Bernhard Krisper: piano recital

Sorry this part has no English translation

• Wenn uns ein hollywoodeskes Androgesicht sein Caféhéferl auf’s Aug druckt und das Plakat dazu „What else?“ druckt, so könnte man dieses Aufstoßen nicht nur als „Was sonst?“, sondern ebenso gut als „Was noch?“ verstehen, im Sinne von „Krieg’ ich heut’ auch noch an g’scheiten Kaffee?“. Hier versagt Englisch: man muss den Kontext kennen. In your face! Ich wende mich ab.-
Einen Stadtmagistratsbediensteten fragte ich unlängst, ob derlei postnaschmarktöser Müllüberfluss üblich sei, er würdigte mich kaum eines Blickes, spuckte eine fade Silbe. Fest davon überzeugt, dass er Einsilbigsein lieb meint, lächle ich in meine Frühlingsjackentaschen hinein und zähle den zwischenmünzlichen Staub, das brüchig werdende Gummiringerl. Ich wende mich ab.- Wenn du dich auf den Schwips getreten fühlst, giltst du als Häferl, ist das nicht unlogisch? Als nächstes krieche ich aus meinem Schneckenhaus direkt in den Salat, - da haben wir ihn! - ; wie vermag ich mithilfe deutscher Philosophen Vegetarismus zu untermauern? Jedesmal, wenn ich so einen Schlöglflegel mit Hegel tögel, fliegt er in der Regel nach Berlin; wenn der Doppelflügel dann nach Schlegel-Tieck übersetzt und – etwas untersetzt – am Asphalt aufsitzt, knallt Tegel in Tempelhof, wird Tegetthoff, hasst Hasselhoff und kennt die Knoff-Hoff-Show, jo schoo, derlei Nohau ist doch Allgemeinb(eb)ild(er)ung.
Ich vermesse die Welt nicht, ich vermisse sie. Deshalb veranschlage ich dann bei einer Gelegenheit wie heute Jazz als Heilige Messe, Holy Jazze, Holy Mass, Critical Mass, missa brevis, missa levis, leichtfüßig schwere Kost auf leichtem Geschirr leichthin servirr. Du bist leicht, Mädchen, Bub, du bist ja noch leichter, und alle stars and strips dazwischen sowieso. Musik sollte am leichtesten sein, Erotik könnt’ ja auch. Und beides lohnt sich, du belohnst dich. Es wird Zeit für japhadele Musik, die Zeit ist immer reif, wir müssen sie nur furchtlos ersterfassen.
Das klingt. Viel Vergnügen.

(Pressetext)

Eintritt: Pay as you wish an der Abendkassa bzw. 7,50.- € im VVK inkl. Sitzplatzreservierung