Wed Feb. 2, 2022
20:00

Mark Holub 'Anthropods' (USA/A)

Mark Holub: drums
Susanne Gartmayer: bass clarinet
Jakob Gnigler: tenor saxophone
Clemens Sainitzer: cello
Irene Kepl: violin

We start the live stream approx. 1/2 hour before the concert begins (real time, no longer available after the end of the concert). By clicking on "Go to livestream" a window will open where you can watch the concert free of charge and without any registration. However, we kindly ask you to support this project via "Pay as you wish". Thank you & welcome to the real & virtual club!

Sorry this part has no English translation

Anthropods ist die neue Formation des amerikanischen Schlagzeugers und Komponisten Mark Holub. Holub, vornehmlich bekannt als Bandleader der gefeierten und für den Mercury Prize nominierten Led Bib (www.ledbib.com), hat mit den Anthropods sein erstes neues Projekt als Leader seit der Gründung von Led Bib im Jahr 2003 ins Leben gerufen. Obschon hier vieles von Holubs charakteristischem Led Bib-Stil anklingt, steckt das Album voller Kontraste. Von idyllischer Schönheit über dichte freie Improvisationen, bis hin zu schweren Grooves, zeigt es Facetten der Arbeit Holubs deutlich jenseits des Led Bib-Horizontes.

Seit 2012 liegt Holubs Homebase in Wien. Die Corona-Pandemie hatte zwar überall das Tour- und Alltagsleben lahmgelegt, sie bot Holub allerdings die unverhoffte Chance, endlich in Wien sein eigenes Projekt als Bandleader zu gründen. Seit Jahren geplant, jedoch aus Zeitgründen nie umgesetzt. Es ging ihm nicht darum, eine Art österreichische Led Bib zu klonen, sondern vielmehr seine Optionen und Potentiale als Komponist und Bandleader neu zu sortieren. Led Bib war immer ein starkes Kollektiv, hier bot sich nun aber die Möglichkeit, mit komplett anderer Besetzung und einer frischen Klangpalette, neue Wege zu gehen.

Holub führt aus: „Ich wollte einen Raum schaffen, der den Musikern die Freiheit bietet, einen künftigen Bandsound auszuprobieren. Ich wollte nicht zu sehr vorschreiben, wohin sich die Band klanglich entwickeln sollte. Mein erster Gedanke galt den Instrumenten Ich wollte eine ungewöhnliche Zusammenstellung finden, die uns nicht nur anders klingen, sondern auch klanglich neue Wege gehen lässt. Für mich als Bandleader und Komponist war es eine wunderbare Reise, und ich bin gespannt darauf, wohin sich die Band im Verlauf der Tour noch entwickeln wird.“

Unter den Musikern und Musikerinnen, die Holub für sein neues Projekt um sich versammelt hat, finden sich altbekannte Wiener Kollaborateure wie die Violinistin Irene Kepl oder auch Susanne Gartmayer, die schon auf dem jüngsten Led Bib Album in Erscheinung traten. Aber auch Leute, denen Holub erst kürzlich in der Wiener Szene begegnete, und deren Zugang ihm gefiel, bereichern das Ensemble. Holub sagt dazu: „Musik zu machen, hat für mich immer mit Menschen zu tun, und mit der Art, wie wir miteinander kommunizieren. Ich wollte eine Gruppe von Leuten mit denen zusammen ich probieren und einen gemeinsamen Sound finden konnte. Jeder Musiker, jede Musikerin sollte seinen oder ihren spezifischen Anteil beisteuern, so dass ein Sound entsteht, der nur von DIESER Band getragen wird.

Kurze, knackige Kompositionen wie „Forest Capers“ erinnern an den Led Bib Sound, doch die Improvisationen sind offener, driften in überraschend neue Richtungen. Gleiches gilt für „Pumpkin Patch“, einen Track, der Holubs eher Groove-basiertes Komponieren zeigt. Doch auch hier entdeckt die Band in der Improvisation neue Gefilde. Auch von der empfindsamen Seite des Holubschen Komponierens gibt es hier mehr zu entdecken: Tracks wie „The Bells“, „Home“ und „Sea“. Überhaupt stellt dieses Album einen eher reflexiven, tiefgreifenden Ansatz in den Mittelpunkt. Auch wenn ein Großteil der Improvisationen auf diesem Album sehr frei sind, geraten sie niemals völlig abstrakt. Eine tiefe Verbindung zwischen den Musikern trägt dauerhaft, genau wie ein gewisser Draht zu den Kompositionen selbst dem Hörer stets Anknüpfungspunkte bietet.

Die Erstveröffentlichung dieses neuen Quintetts lässt uns erahnen, was die Musiker sich selbst und der Welt noch zu bieten haben. (Pressetext)