Tue Nov. 2, 2021
20:30

Billy Cobham Band (USA)

Billy Cobham: drums
Ulf Wakenius: guitar
Steve Hamilton: keyboards
Linley Marthe: bass

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Sorry this part has no English translation

Er, Billy The Kit, jazzweltliche Schlagzeug-Koryphäe, ist immer noch ein maßgeblicher Stilist im Jazzrock-Segment. Cobham führte die rhythmischen Entwicklungen in der Verschmelzung von Rock- und Jazzästhetik Ende der 1960er Jahre, neben Tony Williams, am relevantesten weiter und hob diese auf eine neue Qualitätsebene. Anfänglich in Gruppen wie Dreams und dem Mahavishnu Orchestra, später in seinen eigenen Projekten. Was zudem den Unterschied zu vielen ihm nachfolgenden Drummern im Jazzrock-Genre ausmachte, und noch immer ausmacht ist, dass er sein umfangreiches Drumset mit melodischem Feinsinn in sich abstimmt. Und, dass er, seien die Beats noch so martialisch und mechanisch, einzigartig swingt. Ferner einen ziemlich einzigartigen Sound gefunden hat. So hat Cobham vor zwei Jahren beispielsweise sein anderes Meisterwerk „Crosswinds“ auf die Bühne gebracht – reloaded wie er es bezeichnete. Der Drummer und eigentlich viel zu unterschätzte Komponist überraschte mit origineller Besetzung (inklusive Fagott) und ebensolchen neuen Arrangements der Kompositionen. Daraus folgte ein genreuntypischer Ensembleklang.

Meisterlich spielte Cobham dabei mit ad hoc Veränderungen der ursprünglichen Rhythmusstrukturen. Famose Double Bass Hits und Snare Rolls Einschübe, Paradiddle- und Triolen-Wahnwitzigkeiten, gliederten den polyrhythmischen Budenzauber. Wie generell Cobhams Konzept viel Spontaneität innerhalb des Jazzrock-Idioms zulässt. Seine Soli die er längstens schon substantiell eindampft, sind die musikalischen Kleinode jeden Konzertes. Wird Jazzrock derart mit Leben und emotionaler Verbundenheit gefüllt, verankert er sich in der Zeitbewegung.

Für sein aktuelles Projekt greift der Masterdrummer wieder auf eine quasi klassische Jazzrock-Besetzung zurück. Dieser gehört auch der schwedische, multistilistisch talentierte Gitarren-Krösus Ulf Wakenius an. Es darf davon ausgegangen werden, dass auch diesmal wieder der Jazzrock taufrisch in die Gänge kommt. (Hannes Schweiger)