Mo 3. Juni 2019
19:00

Animal Turn IV 'Amseleien'

Angelika Hagen, Andi Schreiber: violin
David Gratzer: guitar

Improvisationen zum Lied einer Amsel aus dem Hohen Kaukasus und zum Gesang einer Amsel aus dem Wienerwald, aufgenommen im Mai und Juni 2018

• Amseln sind – wie andere Singvögel auch – vom Aussterben bedroht. Mit ihnen würde ein bedeutender Teil unserer Kultur untergehen.

Rosa Luxemburg, Mai 1917: „Gestern las ich gerade über die Ursache des Schwindens der Singvögel: es ist die zunehmende rationelle Forstkultur, Gartenkultur und der Ackerbau, die ihnen alle natürlichen Nist- und Nahrungsbedingungen: hohle Bäume, Ödland, Gestrüpp, welkes Laub auf dem Gartenboden – Schritt für Schritt vernichten. Mir war es so sehr weh, als ich das las. Nicht um den Gesang für die Menschen ist es mir, sondern das Bild des stillen unaufhaltsamen Untergangs dieser wehrlosen kleinen Geschöpfe schmerzt mich so, daß ich weinen mußte.“

In Fortsetzung unserer dreiteiligen Serie „Animal turn“ (Brennkammer, 2018) rufen wir mit dem diesjährigen und immerwährenden Gedenken an Rosa Luxemburg auch einen politischen Faktor in Erinnerung: Empathie und Leiderfahrung waren zentrale Elemente in ihrem Leben und tragen die Entwicklung weiter.

Wenn man sein Mitgefühl abstumpft am Leid der Tiere, wird man es auch für Menschen nicht mehr haben. Adorno hat es einmal so ausgedrückt: „Die Möglichkeit des Pogroms wird in dem Augenblick entschieden, in dem das Auge eines tödlich verwundeten Tieres den Menschen trifft“. (Pressetext)

Eintritt: Pay as you wish an der Abendkassa bzw. 7,50.- € im VVK inkl. Sitzplatzreservierung