Wallace Roney: trumpet
Emilio Modeste: tenor saxophone
Oscar L. Williams II: piano
Curtis Lundy: bass
Eric Allen: drums
"The evolution of jazz was like the evolution of religion, that Moses to Jesus to Mohammed to Baha'u'llah was like Louis Armstrong to Roy Eldridge to Dizzy to Miles..."
Seit er 16 Jahre alt ist, ist dem Trompeter Wallace Roney die Bewunderung und der Respekt seiner musikalischen Kollegen sicher. Er war schließlich einer der wenigen Musiker seiner Generation, der sein Können bei Jazzgrößen – einigen der bekanntesten Künstler der Jazz-Geschichte wie Tony Williams, Ornette Coleman, Herbie Hancock, Art Blakey, Elvin Jones, Chick Corea, Wayne Shorter, Sonny Rollins, Dizzy Gillespie und dem unglaublichen Miles Davis – erlernte und perfektionierte. Letzterer war der wichtigste und bedeutsamste Mentor seiner Karriere. Miles Davis sah und hörte Wallace Roney erstmals bei seiner Geburtstags-Gala 1983 in der Carnegie Hall – und beschloss, als Wallaces Mentor zu fungieren. Ihre gemeinsame Zeit fand ihren Höhepunkt darin, dass Wallace und Miles die Bühne bei dessen geschichtsträchtiger Show 1991 in Montreux zusammen teilten.
Nachdem Miles Davis verstorben war, schlossen sich Herbie Hancock, Ron Carter, Wayne Shorter, Tony Williams und Wallace Roney zusammen und gingen auf die legendäre, weltweite Miles Davis Tribute Tournee. Sein aktuelles Album „A Place in Time“ (2016) ist eine anspruchsvolle, straffe und kompromisslose Weiterführung der erstaunlichen, formalen und strukturellen Freiheiten des weltberühmten Miles Davis Quintet aus den 1960er Jahren. Zuhörer vergleichen Roney häufig mit Davis, was nicht zuletzt daraus resultiert, dass er in seiner jungen Phase so eng mit der Jazzlegende zusammengearbeitet hat. Mit dem aktuellen Werk jedoch löst sich Roney aus diesem Vergleich, indem er einen größeren Spielraum, einen festeren Ton spielt und schärfere, musikalische „Attacken“ fährt – und darüber letztlich seine eigene Stilistik entwickelt.
Über seine Musik sagt Roney: „Mein Ziel ist es, die beste Musik zu machen, die ich machen kann. Ich selbst genieße, höre und spiele ALLE Arten von Musik. Mein Ausdruck generiert sich dabei durch die Erfahrungen, die ich im Jazz gemacht habe.“ Zurzeit sind die Songs, die Wallace auswählt, eher charakterisiert durch eingängige Themen und harmonische Komplexitäten – während die Solos von starken Stimmungen und konstantem, rhythmischem Drive angetrieben werden. Ähnlich, wie in der Musik von Miles – aber weit weg von einer bloßen Imitation seines musikalischen Verständnisses. Ob er nun Uptempo-Klassiker oder Mainstream Balladen spielt, er interpretiert sie stets in seiner eigenen, ganz besonderen Art. (Pressetext)