Mo 13. Februar 2017
19:00

Pia Palme: lecture, performance

WEISSE HÖRGEBIETE
Eine feministischer Atlas des Hörens

• Weisse Flecken auf den Landkarten markierten unbekanntes Terrain.
Eine noch nicht vermessene Welt.
Weisse Flecken auf den Atlanten der Gegenwart gibt es (vermeintlich) nicht mehr.
Weisse Hörgebiete im Ohrenbewusstsein der Menschen gibt es jedoch mehr als man(n) glaubt.
Besonders ein feministischer Atlas der nicht/kaum/wenig/wider- & unwillig wahrgenommen Klänge verspricht spannende Hörerfahrungen.
»Pia Palme, geboren 1957 in Wien, ist Komponistin, Sound Artist und Experimentalsten Als Vorbild und Werkzeug bei ihrer Kompositionsarbeit dient Pia Palme die kognitive Wahrnehmung des Hörens, die sie nach Innen ebenso wie nach Außen richtet. Sie kartografiert damit ihre Umgebung, das Hintergrundrauschen der Gesellschaft ebenso wie die Strukturen der eigenen Gedanken- und Gefühlswelt. In ihrem höchst eigenständigen Werk rückt sie immer wieder die Stimme in den Vordergrund, die sie in politisch komponierte Umgebungen einbettet und damit gleichzeitig exponiert. Klang, Raumanordnung, Text und Körperlichkeit sind Eckpfeiler ihrer Kompositionen.«
Nachzulesen auf ihrer sehr informativ-engagierten Homepage: http://piapalme.at

Anlässlich der heutigen Auf-, Er- & Abklärung zur Entgrenzung determinierter Wahrnehmungsfelder möchte der Autor dieser Zeilen bitte noch auf einen Ehrenhain (Gruppe 40) im Wiener Zentralfriedhof aufmerksam machen: vergessen, vernachlässigt, verwildert, verdrängt...:

Sämtliche der hier genannten politisch oder weltanschaulich verfolgten österreichischen
Widerstandskämpferinnen wurden zwischen 1938 und 1945 im Wiener Landesgericht I auf dem Schafott enthauptet und dort...:

Appel Franziska: 21.2. 1892 Wien - Bezirkskassiererin der »Roten Hilfe« ° Binder Apollonia: 12.7. 1901 Waltersdorf (Nö.) - Mitglied der kommunistischen Widerstandsgruppe im Süden Wiens ° Dirmhirn Hermine: 9.12. 1905 Wien - Hausfrau ° Diwisch Ernestine: 23.3. 1921 Wien - Tabelliererin ° Dworak Therese: 12.10. 1899 Wien - Hausfrau ° Estermann Kamilla: 21.11. 1881 - Heimarbeiterin ° Fischer Maria: 12.9. 1903 Wien - Hausfrau ° Goldsteiner Anna: 17.6. 1899 Wien - Tagelöhnerin ° Gräf Anna: 28.3. 1925 Wien - lernte Schneiderin ° Graf Rosalia: 1.5. 1897 Breitenbrunn (Bgld.) - Hilfsarbeiterin ° Hartmann Elfriede: 21.5.1921 Wien - Studentin der Chemie an der Universität Wien ° Janku Rosa: 10.8. 1882 Wiska-Bladna (CS) - Bedienerin ° Jost Margarethe: 26.5. 1916 Wien - Verkäuferin ° Jonathas Maria: 10.8.1903 ° Klostermann Therese: 11.7. 1913 Wien - Arbeiterin ° Kovarik Leopoldine: 5.12. 1919 Wien - Beamtin der Postsparkasse ° Lohnender Hermine: 5.12. 1902 Wien - Lehrerin ° Meller Theresia: 27.1.1918 Wien - Kellnerin ° Mikes Adolfen: 11.9. 1903 Wien - Hausfrau ° Mück Antonia: 4.6. 1912 Wien - Sortiererin ° Müller Gertrude: 15.3. 1916 Wien - Kontoristin ° Muzik Anna: 23.9. 1891 Wien - Metallarbeiterin ° Odwody Katherina: 6.3. 1901 Hradisch - Hilfsarbeiterin, Betriebsrätin im „Ankerbrotwerk“ ° Padaurek Leopoldine: 13.8. 1998 Wien - Hilfsarbeiterin ° Pitschko Marie: 13 11. 1908 Wien - Angestellte ° Raidl Beatrix:? 1912 - Rotkreuz-Schwester ° Redler Karoline: 16.2. 1883 - Hausfrau ° Dr. Schönfeld Marie: 13.7. 1898 Wien -
Regierungsassistentin ° Sicka Leopoldine: 20.11. 1923 Wien - Monteurin ° Sip Maria: 25.3.1903 Almosen (Nö.) - Apothekengehilfin ° Skumanz Maria: 11.12. 1895 Kremsier (CS) - Angestellte ° Stockinger Antonie: 23.12. 1905 Wien - Hausfrau ° Tolnay Emilie: 6.10. 1901 Iglau (CS) - Friseurin ° Urach Hedwig: 20.8. Wien - Schneiderin ° Wala Anna: 21.3. 1891 Wien - Angestellte ° Zaynard-Schwarzer Hermine: 26.5. 1913 Wien - Technische Zeichnerin ° Kafka Helene: 1.5. 1894 Husowitz (Mähren) - Dienstmädchen, Tabakverkäuferin, Krankenpflegerin…

Quelle: »Mich könnt ihr löschen, aber nicht mein Feuer«
Wiener Zentralfriedhof - Gruppe 40
Ein Führer durch den Ehrenhain der hingerichteten Widerstandskämpferinnen
Verlag Alfred Klahr, Wien 2004

(re_de)

Eintritt: Pay as you wish an der Abendkassa bzw. 7,50.- € im VVK inkl. Sitzplatzreservierung