... Bojan Z ist Europäer durch und durch. Geboren 1968 in Belgrad, war er schon als Kind und Jugendlicher unzähligen musikalischen Einflüssen ausgesetzt. Nach seinen eigenen Aussagen hörte er jugoslawische Volkslieder, die Musik von Bach, Ravel und Debussy, die der Beatles und populäre brasilianische Songs. Dies alles versuchte er auf dem Klavier nachzuspielen, er studierte an der örtlichen Musikschule und wurde bald zum lokalen Jazzhelden. Ein Stipendium erlaubte es ihm, in Michigan drei Monate mit dem großartigen Clare Fischer zu arbeiten, und bereits 1988 siedelte er nach Paris über, wo er heute fest zur Jazzszene gehört. (...)
Bojan Zulfikarpasic ist vor allem ein Denker, ein Kreativer und kein handwerklicher Blender wie so viele seiner Instrumentalkollegen. Seine Virtuosität an den Tasten und im Flügel (wo er mit einer erstaunlichen Treffsicherheit die Saiten zupft), erlaubt ihm die Umsetzung all seiner Ideen, steht aber immer im Dienst der musikalischen Aussage. Diese Tiefsinnigkeit, verbunden mit einem ausgeprägten Sinn für Humor und Poesie, überzeugt. Bojan Z darf als einer gelten, der all die Qualitäten, die den Jazz so attraktiv und lebendig machen, in hohem Maße besitzt - als ein kompromissloser Künstler, dem man stundenlang mit Gewinn zuhören kann.

Der von Leadern wie Maynard Ferguson, Dizzy Gillespie, Woody Herman und Miles Davis hoch eingeschätzte Trompeter ergänzt seinen zunächst an Lee Morgan erinnernden Stil um subtilere Gestaltungsmittel und feinere dynamische Stufungen, wie sie vor allem in der Folklore und Kunstmusik seiner Heimat zu finden sind. Auch seine oft auf tonalen Zentren und ostinaten Figuren aufgebauten Kompositionen „kommen daher, woher ich komme - aus Serbien, aus Mazedonien.“ Als Einflüsse nennt er Roy Eldridge, Dizzy Gillespie, Kenny Dorham, Clifford Brown und Miles Davis. Dusko Gojkovic ist mit seiner beispiellosen Karriere in den USA, aber auch mit seinem eigenständigen Beitrag eine der herausragenden Persönlichkeiten der europäischen Jazzgeschichte.