Mi 29. November 2023
20:30

A Tribute to Renald Deppe

"für wenn ich zornig bin" Video von Alaa Alkurdi & Anaïs Mazic

Vertonung dreier Renald Deppe-Bilder von mathias rüegg 'Für Renald den musizierenden Dichter, den dichtenden Maler und die malende Seele'
Soley Blümel: piano solo

Bodo Hell 'Palimpsest und Inkunabel'
Bodo Hell: voice
Anna Anderluh: vocals
Peter Herbert: bass
Michael Bruckner: guitar

Laura Deppe/Lisi Naske/Margarethe Herbert/ Moritz Deppe
Laura Deppe: cello
Lisi Naske: cello
Margarethe Herbert: cello
Moritz Deppe: baritone saxophone

Markus Kupferblum Video

Franziska Fleischanderl
Franziska Fleischanderl: salterio

Bernhard Breuer/Andi Schreiber/Peter Herbert
Bernhard Breuer: drums
Andi Schreiber: violin
Peter Herbert: bass

Judith Ferstl/Michael Bruckner
Judith Ferstl: bass
Michael Bruckner: guitar

Brpobr
Michael Bruckner: guitar
Fabian Pollack: guitar
Bernhard Breuer: drums

Video last Duo Deppe/Herbert mit Projektion der Partitur vom 15. März 2023

Am 28. Mai 2024, zum 1. Todestages, gibt es ein "Tribute to Re_De": https://porgy.at/events/11883/

Wir starten ca. 1/2 h vor Konzertbeginn den Live-Stream (Real-Time, nach Konzertende nicht mehr abrufbar!). Durch Klicken auf "Zum Livestream" öffnet sich ein Fenster, wo Sie kostenlos und ohne irgendeine Registrierung das Konzert miterleben können. Wir ersuchen Sie aber, dieses Projekt über "Pay as you wish" zu unterstützen. Vielen Dank & Willkommen im realen & virtuellen Club!

Unser Freund Renald Deppe hat sich am Pfingstsonntag auf seine letzte Reise aufgemacht. Ein großer Verlust, der an dieser Stelle schon beklagt wurde, der aber immer noch schmerzt und noch für sehr lange schmerzen wird. Das P&B verliert nicht nur seinen Mitbegründer, Kurator und künstlerischen Leiter, sondern auch den intellektuellen „Background“. Mit der Eröffnung der Strengen Kammer im September 2011 fand Renald ein Experimentierfeld, Laboratorium, eine Werkstatt..., alles nachdem er schon immer auf der Suche war und was er immer wollte: Eine Werkstatt für die junge austriakische Szene, der es auch erlaubt war, zu Scheitern. „Lost & Found“ und „Brennkammer“ titelten die Serien, die er liebevoll, engagiert und konsequent kuratierte.

Aus dem zarten Pflänzlein wurde durch seine visionäre und fördernde Programmierung ein „Hotspot“ für die kreative, innovative und vor allem junge Jazzszene, die ihm immer ein besonderes Anliegen war – als Lehrender und als ausübender Musiker. Viele Projekte entstanden in der Strengen Kammer, für viele Musiker:innen war/ist dieser Platz die Eintrittspforte in den Jazz & Musicclub. Und Renald kümmerte sich persönlich vor Ort um alles, was für ein gelungenes Konzert notwendig ist, er zimmerte den richtigen Rahmen für jedes musikalische Bild. Er schrieb phantastische, witzige, gescheite Texte und jede(r) Musiker:in war stolz, wenn Renald über sie ein paar Zeilen verfasste, wobei es nie bei ein paar Zeilen blieb – er holte oft aus und zitierte alles Mögliche, was aber immer perfekt in ebendiesen Rahmen passte. Eine beneidenswerte Gabe, die er da hatte. Er ließ es sich selten nehmen, die Bands nicht selbst anzusagen, wobei es auch da nicht bei ein paar Sätzen blieb. Immer fiel ihm irgendetwas ein, was scheinbar gar nicht im direkten Zusammenhang stand, aber sich nach etwas Reflexion als geradezu "genialistisch" herausstellte. Vieles ließe sich noch über diesen wunderbaren Universalisten sagen und schreiben – etliches haben wir noch vor, um einerseits seiner zu gedenken, andererseits um in seinem Geiste Begonnenes weiterzuführen. So auch die Strenge Kammer, deren Programmierung bzw. Fortführung er noch zu Lebzeiten in die kompetenten Hände von Peter Herbert legte. Dankenswerterweise nahm der Bassist und Komponist sein Angebot an und wird zukünftig für Inhalt und Ausrichtung verantwortlich zeichnen bzw. hat er ja schon in der näheren Vergangenheit die Agenden an Renalds statt übernommen.

Dieses „Tribute to“ feiert den unvergesslichen Künstler & das Gesamtkunstwerk Renald Deppe mit vielen Freud:innen und Weggefährt:innen.

Zum Abschluss noch einer seiner paradoxen Inversivsätze, die er gerne als E-Mail-Fussnote verfasste:
Ein guter Wanderer lässt keine Spur zurück. (Laotse)
Eine gute Spur lässt keinen Wanderer zurück. (Renald Deppe)