Di 31. Januar 2023
20:30

Debussy NOW! (HU)

Veronika Harcsa: vocals
Anastasia Razvalyaeva: harp
Márton Fenyvesi: live electronics, guitar

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Claude Debussy hätte wohl die Idee begrüßt, seinen Werken 150 Jahre nach ihrer Entstehung durch Künstler*innen, die keine musikalischen Grenzen kennen, neues Leben einzuhauchen, denn genau das war auch das Ziel des musikalischen Übersetzers und Impressionisten.

Harfenistin Anastasia Razvalyaeva, Sängerin Veronika Harcsa und Gitarrist und Sounddesigner Márton Fenyvesi transkribieren auf ihrem gemeinsamen Album Debussys Lieder in eine zeitgenössische Sprache, wobei sie sich keinerlei Beschränkungen durch Konventionen oder Genres unterwarfen. Durch die Luftigkeit der Harfe, die eher deklamatorische statt klassische Vokaltechnik und die live gespielten Elektronikeffekte erscheinen die zu Gedichten von Paul Verlaine und anderen Lyrikern geschriebenen Werke gleich einem Paradigmenwechsel in völlig neuem Licht.

Debussy selbst wandte sich von den musikalischen Regeln und Konventionen seiner Zeit und seiner Vorgänger ab, um bildende Kunst und Lyrik möglichst getreu in musikalische Sprache zu übersetzen: das Trio Harcsa – Razvalyaeva – Fenyvesi behält den Inhalt der Lieder zwar bei, geht aber mit stilistischen Neuerungen über den klassischen Weg der Musikinterpretation hinaus. Obwohl Debussys Musik voll mit typischen Akkorden des Modern Jazz ist, Polyrhythmen enthält und einen Schreibstil aufweist, der für die Spontaneität der Improvisation steht, unterstellte er mit Bedacht und Umsicht jede Note seiner Gesamtsicht auf das Werk: Claude Debussy improvisierte nicht.

Anders das Trio: Anastasia Razvalyaeva beschritt für das Album den für eine Harfenistin sehr ungewöhnlichen Weg der Improvisation zum allerersten Mal, während Veronika Harcsa die Virtuosität ihrer Stimme und ihres Vortrags sowie ihre Erfahrung mit der Improvisation dazu nutzte, den Inhalt der Liedtexte in den Vordergrund zu stellen. Márton Fenyvesi fügte mit seinen live eingespielten Soundeffekten, den Ambient-Elementen und Soundbildern ganz eigene Drehungen und Wendungen hinzu. Statt in ihrer Interpretation aber in Richtung elektronische Musik zu steuern, ging das Trio in die entgegengesetzte Richtung und lenkt unsere Aufmerksamkeit auf ihre mehrdimensionale Körperlichkeit, indem sie eine Atmosphäre aus Kirche, Meer und weiten Feldern heraufbeschwört. (Pressetext)