Mo 23. Januar 2023
20:30

Willers / Roder / Marien 'Derek plays Eric' (D)

Andreas Willers: guitar
Jan Roder: bass
Christian Marien: drums

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‚Dieses vom Gitarristen Andreas Willers, einem Urgestein der Berliner Szene, geleitete wilde Trio macht einen ebenso absurden wie gewagten Vorschlag: Wie würde es klingen, wenn der Pionier der freien Improvisation Derek Bailey mit der Blues-Rock-Legende Eric Clapton jammen würde?

Die Drei schwelgen in dem Chaos und der Freude, die das Aufeinanderprallen aller möglichen Blues-, Jazz- und ProgRocksounds mit sich bringt, indem sie Ideen der erwähnten britischen Gitarrenhelden ebenso wie Hendrix, Mingus, Elington, McLaughlin oder Gentle Giant in ihr elektrisierendes, formwandelndes Gebräu einfließen lassen.

Wenn es so aussieht, als wollten sie das wilde Stampfen von Cream heraufbeschwören, zieht eines der Mitglieder den anderen den Teppich unter den Füßen weg, unterläuft die rhythmische Attacke, fügt komischen Gesang hinzu, um die Intensität zu steigern, oder lockert die Dichte mit luftigen Linien.

Der Spielzug gelingt, weil die Musiker über ein profundes stilistisches Wissen verfügen und zudem die Erfahrung haben, jeden Schalter im Handumdrehen umzulegen.’ - Jazzkeller69, Berlin

Andreas Willers, geb. 1957, gab sein überregionales Debut im Herbst 1981 als Improvisationsmusiker auf dem Total Music Meeting der FMP in Berlin. Er begann in Swing- und Bluesbands und studierte elektrische Gitarre u.a. bei Joe Diorio und John Abercrombie in Los Angeles, Hamburg und Banff (Canada). Zahlreiche Konzerte und Aufnahmen mit Paul Bley, Louis Sclavis, Enrico Rava, Dave Liebman, David Murray, Jim Black, Urs Leimgruber, Achim Kaufmann, Axel Dörner, Johannes Bauer, Matthias Schubert, Matthias Müller, den kooperativen Bands Out To Lunch, Grid Mesh u.v.a. Über 50 Veröffentlichungen, Tourneen und Festivalauftritte weltweit, Kompostitionen u.a für das Jazz Baltica Ensemble, die NDR Bigband, das Boreas Ensemble und die Ensembles E-Werk und 7of8 & 5of6, in dem er auch als Interpret Neuer Musik tätig war. Unterrichtete Jazzgitarre an der HfM Hanns Eisler, Berlin.

Der Bassist Jan Roder, geb. 1968, lebt nach diversen Zwischenstationen, seit 1995 in Berlin und widmet dort als einer der Protagonisten seine Zeit dem zeitgenössischen (freien) Jazz und improvisierter Musik. Er spielt mit Alexander v. Schlippenbach, Aki Takase, Rudi Mahall, Gunter Hampel, Irene Schweizer, Ulrich Gumpert, Ernst Ludwig Petrowski, Thomas Borgmann, Peter Brötzmann, Wolfgang Puschnig, Axel Dörner, Wlli Kellers, Michael Griener, Oliver Steidle, Silke Eberhard, Tristan Honsinger, Christof Thewes, Matthias Schubert, Olaf Rupp u.v.a. Konzerttourneen und Festivals in aller Welt. Roder ist beteiligt an Projekten wie Monks Casino, Die Enttäuschung, Soko Steidle, Squakk, Die Dicken Finger (am E-bass), Silke Eberhard Trio, Ulrich Gumpert Quartett / Workshopband, JR3 (mit Rudi Mahall und Olaf Rupp) u.v.a. und tritt als Solist auf.

Christian Marien, 1975 in Münster (Westf.) geboren, spielt seit seinem dreizehnten Lebensjahr Schlagzeug. Punk und Rock sind seine Wurzeln, doch schon früh fand er einen Zugang zum Jazz und Artverwandtem, studierte schließlich Jazz-Schlagzeug in Amsterdam und Berlin, wo er seit 2000 lebt. Dort machte er sich zunächst in der Jazz-Szene einen Namen, u.a. als Mitbegründer der Ensembles Olaf Ton und Stereolisa. Mehr und mehr wandte er sich der frei improvisierten Musik zu, spielte mit einer Vielzahl hochkarätiger Improvisations-Künstler (wie Frank Gratkowski, Gebhard Ullmann, Jürgen Kupke, Christian Weber und vielen anderen) und avancierte zu einem festen Bestandteil der Berliner Improvisations-und Jazz-Szene.

Über viele Jahre arbeitet er mit seinem Duo „Superimpose“ (mit Matthias Müller – Posaune) und dem Trio „The Astronomical Unit“ (mit Matthias Müller-Posaune und Clayton Thomas-Kontrabass). Mit diesen und aber auch als Mitglied zahlreicher weiterer Ensembles (Z-Country Paradise, UnbedingT, Benjamin Weidekamp Quartett, Miss Platnum, Hannes Zerbe Jazz Orchester) spielt er Konzerte und Festivals in Europa und Nordamerika.

Sein Interesse an Genre übergreifendem künstlerischem Austausch bringt ihn zusammen mit bildenden Künstlern (Thomas Bratzke, Philip Wiegard), Schauspielern (Judith Strößenreuter) oder Tänzern (Hans-Werner Klohe, Kadir „Amigo“ Memis, Julyen Hamilton). Insbesondere mit der Performance-Gruppe „Ritsche, Zast & Marien“, die Improvisation in Musik und Malerei verbindet, bestreitet er Performances, Festivalauftritte und Ausstellungen.