Mo 28. März 2022
20:30

Dhafer Youssef 'Andalusia' (TUN/A/ESP)

Dhafer Youssef: oud, vocals
Daniel Garcia: piano
Pablo Martin Caminero: bass
Shayan Fathi: drums

Aus rechtlichen Gründen dürfen wir heute nur den 1. Set streamen. Bitte um Verständnis.
Due to rights issues we are only allowed to stream the 1st set. Please understand. P&B-Team

„Foreign Affairs” ist eine Carte blanche, die das Porgy & Bess 1997 Dhafer Youssef gegeben hat. Damals war Dhafer Youssef ein junger Mann, der mit der Absicht nach Wien gezogen war, seine musikalische Ausbildung abzuschließen. Die kreative Begeisterung, ausgelöst durch den Multikulturalismus in Wien und die vielen Begegnungen hier eröffnen ihm eine neue Welt an Möglichkeiten. Verführt vom Jazz und anderen musikalischen Genres ‒ wie der indischen Musik ‒ nimmt er an vielen Jam Sessions teil und begegnet in verschiedenen Bars und Clubs zum Beispiel Wolfgang Puschnig. Schließlich trifft er auf den österreichischen Perkussionisten Gerhard Reiter, mit dem er seine erste Band Zeryab gründet. 1996 münden seine vielfältigen Entdeckungen und Erfahrungen in Wien in der Produktion seines ersten Albums „Musafir“ (arabisch: der Reisende). Dieses Album ist das Resultat einer ungewöhnlichen Begegnung mit Anton Burger, Achim Tang, Jatinder Thakur und Otto Lechner. Er präsentiert sein Projekt im Porgy & Bess, dem renommierten Wiener Club. Nach der erfolgreichen Premiere wird ihm die Carte blanche „Foreign Affairs” angeboten und eine Serie monatlicher Konzerte im Club beginnt. Hier begegnet er Nguyen Lê, dem französischen Gitarristen mit vietnamesischen Wurzeln, aber auch dem italienischen Trompeter Paolo Fresu, der ihn zu mehreren Auftritten in ganz Europa einlädt. Sie werden ein großer Erfolg. Dhafer gewinnt im Zuge dieser Konzerte an Reife und fühlt sich in seinem musikalischen Projekt bestärkt. Das war der Beginn einer authentischen musikalischen Identität, in starker Verbindung mit seinen Wurzeln, ohne in typischen Orientalismus zu verfallen. Eine wunderbare Karriere nahm also im Porgy & Bess in Wien ihren Anfang, und der Oud-Virtuose, Sänger und Komponist spielte danach mit Musikerpersönlichkeiten aus allen Teilen der Welt, so etwa Herbie Hancock oder Zakir Hussain …
 
Dhafer Youssef gehört zur Speerspitze einer Bewegung in der zeitgenössischen Musik, die Ost und West zusammenrückt. Er ist einer der kreativsten Oud-Spieler der Welt und hat es erfolgreich geschafft, das Instrument aus seiner traditionellen Rolle zu befreien und im Jazz zu verankern. Ein Hoch auf die Freundschaft, auf Wien ‒ heute präsentieren wir im Porgy & Bess die „Foreign Affairs”-Suite … „Als Christoph mir die Carte blanche gab, hat er mir Leben eingehaucht. Ich war ein armer junger Kerl, der Fenster geputzt hat, um in dieser Stadt zu überleben und seine Träume verwirklichen zu können. Ich habe das ganze Monat lang gearbeitet und auf die Sonntagnacht gewartet, um auf die Bühne gehen und meine Geschichte durch Musik erzählen zu können. Diese Erfahrung war prägend für mein weiteres Leben. Was ich daraus gelernt habe, dafür hätte ich sonst zehn Jahre gebraucht …“ (Dhafer Youssef)

Eine Carte blanche mit fünf Konzerten von Dhafer Youssef mit unterschiedlichen Themen und unterschiedlichen Line-ups. Feiert mit uns!

"Der tunesische Oudspieler und Sänger Dhafer Youssef erhielt 1997/98 die „Carte Blanche“, um an einem Abend pro Monat seine Vorstellungen von ethnischer Musik unter dem Titel „Foreign Affairs“ zu präsentieren. Eingeladen wurden Musikerinnen und Musiker wie Arto Tuncbojacian, Iva Bittová, Tom Cora, Paolo Fresu, Zoltán Lantos, Christian und Wolfgang Muthspiel, Arkadij Shilkloper, Renaud Garcia Fons, Carlo Rizzo, Peter Herbert, Jamey Haddad, Markus Stockhausen, Nguyên Lê, Hélène Labarrière, Lee Kwang Soo und Deepak Ram." So stehts im Aktivitätenbericht vor knapp zweieinhalb Jahrzehnten. Nach langen Reisen hat Dhafer Youssef nun seinen Lebensmittelpunkt wieder in die Bundeshauptstadt verlegt und wir knüpfen an die ursprüngliche Idee an – mit monatlich wiederkehrenden Konzerten mit Musiker:innen, die Dhafer exklusiv einladen wird. Zum Start besuchen ihn seine spanischen Freunde. Welcome back! CH