So 14. November 2021
20:30

Charles Lloyd Quartet feat. Gerald Clayton / Reuben Rogers & Kendrick Scott (USA)

Charles Lloyd: tenor saxophone, flute
Gerald Clayton: piano
Reuben Rogers: bass
Kendrick Scott: drums

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Spiritualität in Töne gegossen, suggeriert weit weniger Verklärtheit, als eine in Worte gefasste Auslegung. Wenn Spiritualität dann noch mit jener unvergleichlichen Inbrunst und Wahrhaftigkeit musikalisch kundgetan wird, wie sie der charismatische Lloyd durch sein Saxophon strömen lässt, dann erklimmt diese Spiritualität eine authentische metaphysische Ebene. Bar jeglicher esoterischen Gefühlsduselei respektive religiöser Verblendung. Seit fünf Jahrzehnten, von orientierungsbedingten Unterbrechungen begleitet, ist Lloyd auf dieser Reise, im Zuge derer er danach trachtet, ins Innerste des Tones bzw. zum Wesen der Musik vorzudringen. Mittlerweile ist er schon ausnehmend nahe dran. Musik der der panta rhei-Grundsatz innewohnt. Speziell in jedem seiner Quartette bringt er die Ereignishaftigkeit seiner Klangwelten in erneut außerordentlicher Form zum erblühen. Jenes natürlich fließende Amalgam aus tradierten Jazzparametern und dem daraus resultierenden Endszenario der formalen und klanglichen Befreiung, der Bluesverwurzelung, einer luftigen Rockmotorik und folkigem Melos, das er mit seinem epochalen Quartett - Keith Jarrett, Cecil McBee/ Ron McClure, Jack DeJohnette - entwickelte und von dessen Zauber in den 1960er Jahren nicht nur das Jazz- sondern auch das Rockpublikum eingenommen wurde. Deutlicher denn je danach, gelingt es Lloyd gegenwärtig den Geist, den antreibenden Esprit dieser Band neu zu beleben. Da strömt frische Energie, der Wagemut ist ungebrochen. Lloyds musikalisches Substrat wird immer zwingender. Die poetische Kraft und Kohärenz der Gruppendynamik erreichen eine neue Transzendenzebene. Im Zentrum dieser, die Strahlkraft und Generosität Lloyds. Wir folgen abermals vier „Dream Weaver(n)“ auf ihrer tief bewegenden „Journey Within“. (Hannes Schweiger)