Do 3. Juni 2021
20:00

König Riegler
Lukas König: drums, synthesizer, trumpet
Leo Riegler: computer, turntables, saxophone, voice, guitar

Kompost3
Martin Eberle: trumpets
Benny Omerzell: keyboards
Manu Mayr: bass
Lukas König: drums

Wir starten ca. 1/2 h vor Konzertbeginn den Live-Stream (Real-Time, nach Konzertende nicht mehr abrufbar!). Durch Klicken auf "Zum Livestream" öffnet sich ein Fenster, wo Sie kostenlos und ohne irgendeine Registrierung das Konzert miterleben können. Wir ersuchen Sie aber, dieses Projekt über "Pay as you wish" zu unterstützen. Vielen Dank & Willkommen im realen & virtuellen Club!

Mit ihrem brachial-dadaistischen Kunstprojekt koenigleopold wurden Lukas König und Leo Riegler breiten Massen bekannt. Ihre Zukunft sahen sie nicht darin, mit besoffenen Typen in Dorfdiskos „Hoit die Goschn“ zu grölen. In alter Besetzung und neuer Gestalt veröffentlichen sie nun als König Riegler eine Absage an die Massentauglichkeit und eine Ansage in Sachen künstlerischer Haltung und experimentellem Hip Hop: FAME OVER wurde am 12.Juni 2020 ausschließlich digital auf JazzWerkstatt Records veröffentlicht und ist über Musik- & Streamingdienste online erhältlich. FAME OVER wurde als ungeschnittenes Material veröffentlich, das in einer zweitägigen Session im MINUSGROUNDZERO Studio entstanden ist und dessen Soundästhetik maßgeblich vom Elektroniker, Produzent und Aufnahmeleiter Nik Hummer geprägt wurde. Es ist der Nullpunkt, an dem Leo Riegler und Lukas König hier ansetzen, nachdem sie koenigleopold aufgelöst und vier Jahre nicht miteinander gespielt haben. Mit Schnackenberger, KG, Send me Money, i am so stille und Fame Over improvisieren König Riegler sich selbst und uns in ihr Unterbewusstes. Mit Computer und Turntables samplet Leo Riegler das live Gespielte, Field Recordings und anderen Aufnahmen aus Boulevardmedien und Hochkultur, pitched, looped, prozessiert, effektiert, moduliert die Klänge und macht sie zu Mutanten ihrerselbst, verzogen, verzerrt, verblasen. Sein Saxophon klingt nach motorisierten Bestien, Schlangebschwörungen oder Hilferufen aus der Tiefsee. Orchester hallen, Operngesang quetscht sich heraus, Stimmen paaren sich mit dystopisch-futuristischen Sounds, metallisch nervösem Klackern, elektronischem Zirpen, Frequenzen, die wie Hintergrundgespräche ablaufen und solierenden Android-Pieptönen. Dem Gegenüber spielt Lukas König aus einer Hand Schlagzeug, Bass am Syntheziser und Trompete, wodurch einen Basis entsteht, die automatisch homogen und organisch zusammenhält. Alles gleichzeitig zu spielen steigert einerseits die Simplizität der Musik, ermöglicht aber andererseits, extrem komplexe Rhythmen zu improvisieren. „Wir sind zwei gleichzeitig rotierende Planeten.“ Im Artwork von Simon Brugner liegt eine tote Fliege im rosaroten Wassereis, wie ein schlafendes Baby in der Krippe. FAME OVER beinhaltet das Ende und den Beginn, abgründig, traurig und schön. Es ist kein Drescher-Album, keine Hetz. Stattdessen präzise, frei und reich – mit einer unleugbaren Affinität zu dunklen Beats und Grooves. Ebenfalls und nicht zufällig wurde am 12.Juni 2020 auch das bisher unveröffentlichte koenigleopold'sche Schlußwerk Beyond Taste – Without Subtletyoder koenigwho? präsentiert, eine im Jahr 2015 uraufgeführte „very serious unserious first club opera for anybody, anywhere at anytime for no reason at all“, deren Libretto bereits die Schaffenskrise von koenigleopold ins Zentrum stellt. Für diese Koproduktion mit dem ensemble für neue musik zürich fertigte Karolina Preuschl aka MC RhinePuppen und einen Miniaturnachbau des Echoraums an. Ihr Spiel wurde während der Aufführung auf eine Leinwand übertragen. Der Kreis schließt sich und ein neuer wird gezogen. „Zigarette, hätte hätte, Schließen der Augen.“ (Kristin Gruber)

„Es ist großes Klangkino, das der Vierer seiner Hörerschaft auftischt, eines, das fesselt, magisch anzieht und nicht wieder loslässt. Ein musikalisches Erlebnis der Extraklasse.“ (Mica)
Seit 2009 machen die vier Wahlwiener gemeinsam Musik. Was damals in einer WG im 3. Wiener Bezirk entstand kann aktuell als eine der spannendsten jungen Formationen der österreichischen Jazz & Impro-Szene angesehen werden. Die Band hat bereits 4 Alben auf ihrem eigenen Label veröffentlicht welche ihnen internationale Pressestimmen sowie eine rege Konzerttätigkeit beschert hat und ist Gewinner des internationale Bremer Jazz Preis sowie dem P.S.K. Next Generation Jazz Award. Frühjahr 2019 ist die Formation mit zwei neuen Alben "Abyss I/II" und "Aloft II/II" wieder mit einem neuen Album auf Tour. (Pressetext)
„Will man die Band stilistisch erfassen, wird es schon schwieriger; denn ein hervorstechendes Merkmal ist es, dass sie stilistisch nicht festzumachen ist. Einfach unerschöpflich scheinen die Ideen aus den einzelnen Musikern geradezu herauszupurzeln“ (Jazzthetik)