Fri Oct. 8, 2021
20:30

Little Rosies Kindergarten 'Explorations – Something New' (A)

Anna Anderluh, Anna Widauer: vocals
Lisa Hofmaninger: saxophone, bass clarinet
Nick Holler: saxophone, clarinet
Werner Zangerle: saxophone
Johannes Bankl: trumpet
Matteo Haitzmann, Florian Sighartner, Simon Frick: violin
Clemens Sainitzer: cello
Helmut Mühlbacher: guitar
Lukas Leitner: keyboards
Philipp Kienberger: bass
Judith Schwarz: drums

Little Rosies Kindergarten – Stageband 2021/22 „Exporations“
I Introducing (16.September 2021)
II Something New (8.Oktober 2021)
III Songs (12.November 2021)
IV Minimal (5.Dezember 2021)

We start the live-stream (real time, stream is not on demand!) about 1/2 h before the show starts. By clicking on "Now Live" a window opens, where you can watch the concert free of charge and without any registration. If you want, you can support this project with "Pay as you wish". Thank you & welcome to the real & virtual club!

Sorry this part has no English translation

Wie Sie, geschätzte Ankommende, dem oben stehenden Titel dieses Abends entlesen können, präsentiert sich der Kindergarten heute in neue Gewänder gehüllt, neu umstellt von Möbeln, Gerätschaften, bemalt in jetzt französisch anmutenden Chauvet-Farben. Aber klingen will die Höhle auch. Und so bevölkert unsere Schar fröhlich und Kerzen entzündend, das sich bepatzte Gewölbe. Das Enterdete und Bewährte der letzten Unterfangen halten wir in Händen, behutsam gestreichelter Spatenstich lässt aufs Neue Dinge erstehen, die kürzlich dort Bestattung fanden. So widmen wir uns diesen Artefakten, katalogisieren, archivieren und beschreiben sie genau und fügen sie freundlich in unsere Wahrnehmung ein. Diese Liste so vollendet, finden sich unter den Instrumenten, die heute Abend für Sie Gebrauch finden werden, also auch folgende: griechische Doppelaulos, ein Trumscheit mit Bogen (14. Jahrhundert, Amras, Tirol), zwei Schalmein, Tschang (etwas schief gewachsen), Phorminx (verstimmt, eine Saite fehlt), Bucina, Balafon (eine Kalabassa fehlt, dafür ist ein Schlägel zu viel), Rih (Flügelblatt beschädigt), Luren von Dabakow, eintöniges Nafir, Carnyx (blau gefärbter Wildschweinkopf), Tartölt (das Dritte von fünf).

Nach näherer Betrachtung sowohl der Liste als auch der sichtlich präsentierten Instrumentenschar vor Ihnen mag das nun alles Lug und Trug für Sie scheinen, geschätzte Leserin. Aber vielleicht vernehmen Sie die Genannten ja doch, im schier endlosen Widerhall der leuchtenden Höhle. Betritt doch jeder Novize den Ort seines Glaubens als Freund, war doch jedes Wort aus seinem Mund bestattet dort, bevor er Sprache fand. Und so sitzen wir abermals gemeinsam, liebes Publikum, im Fadenschein des Morgen, das das Gestern umschlingt und vernehmen die Kunst der Stunde. (Clemens Sainitzer)