Di 4. Oktober 2016
20:30

Albert Lee & Band (GB/USA)

Albert Lee: guitar
JT Thomas: keyboards
Will McGregor: bass
Jason Smith: drums

Als Albert Lee mit seinem Kumpel und früheren Bandleader Eric Clapton beim Crossroads Guitar Festival 2010 betritt, feiert er sein fünfzigstes Jahr als Profi-Gitarrist. Wie die Soli, die er mit Warp-Geschwindigkeit so mühelos abspult, beschreibt auch seine musikalische Odyssee einen weiten Bogen. Lee war nicht nur Gründungsmitglied von Head Hands and Feet, der Countryrock-Pioniere der Spät-Sechziger, er spielte in den späten Siebzigern fünf Jahre mit Eric Clapton und tourte und nahm mit den Everly Brothers, Emmylou Harris, den Crickets und Joe Cocker auf. Darüber hinaus ist er ein Veteran unzähliger Sessions in London, Nashville und Los Angeles.
Als jungen Mann in seiner Heimat England inspirierten ihn Jimmy Bryant, Cliff Gallup, Scotty Moore und James Burton dazu, seinen aufregenden eigenen Picking-Style aus Elementen von auffrisiertem Country und tanzbarem Rockabilly zu entwickeln. Fünf Mal zum „Best Country Guitarist“ der GP Readers’ Choice Awards gewählt, begeistert er mit seiner Band Hogan’s Heroes nach wie vor Festivalbesucher in ganz Europa und spielt mit Bill Wyman’s Rhythm Kings.
Zu seinen glühendsten Verehrern zählen seine Musikerkollegen. Im Vorwort zu „Country Boy: A Biography of Albert Lee“ von Derek Watts schreibt Clapton: „Er spielt wirklich großartig, flüssig, lyrisch, und frei – wie ein Jazzmusiker, aber mit Country-Harmonien; wie Django, aber mit einer Bluegrass-Vergangenheit.“ Und Emmylou Harris sagte einmal: „Wenn Petrus mich mal auffordern sollte, von meiner Zeit auf Erden zu berichten, so werde ich mit Stolz – wenn das gestattet ist – sagen können, dass ich eine Zeitlang Rhythmusgitarre in einer Band mit Albert Lee gespielt habe.“
Wenige Gitarristen können sich eines halben Jahrhunderts musikalischen Schaffens rühmen, und noch viel weniger so loslegen, wie Lee das auf der Konzert-DVD „Live at Stazione Birra: Rome“ tut, die er gemeinsam mit Hogan’s Heroes aufgenommen hat. Mit 67 ist sein Haar zwar weiß, aber er spielt noch immer mit der von Adrenalin getriebenen Leidenschaft eines Teenagers. (www.guitarplayer.com, 2014)