So 31. Januar 2016
20:30

Max Nagl Ensemble (A)

Max Nagl: soprano-, alto-, tenor-, baritone saxophone
Pamelia Stickney: theremin
Joanna Lewis: violin
Anne Harvey-Nagl: violin
Clemens Salesny: clarinet, alto-, tenor saxophone
Daniel Riegler: trombone
Clemens Wenger: keyboards
Raphael Preuschl: bass
Herbert Pirker: drums

Max Nagl, seines Zeichens einer der international anerkanntesten und versiertesten Saxophonisten der heimischen Jazzszene, hat sich über die Jahre hinweg längst den Status erarbeitet bzw. erspielt, an jeder Erwartungshaltung vorbei musikalisch genau das tun zu können, wozu es ihm gerade beliebt. Egal ob nun als Solist, als Teil einer Formation oder Komponist, der gebürtige Oberösterreicher weiß in jedem Projekt seine eigenen Akzente zu setzen, die vor in einer kunstvollen Verbindung aus feinster Musikalität, Experimentierfreude, Innovation und stilistischem Grenzgängertum ihren Ausdruck finden. Nicht anders verhält es sich bei seinem Max Nagl Ensemble, mit dem er den klassischen Bigband-Sound einer doch stark veränderten und sehr vielschichtigen musikalischen Interpretation zuführt. Am 31. Jänner gastieren Max Nagl und sein hochkarätig besetzte Truppe im Wiener Porgy & Bess.

Der musikalische Bogen, den der in Gmunden geborene Saxophonist in den Kompositionen für sein Ensemble spannt, erstreckt sich über viele Stile und Genres, wiewohl man doch sagen kann, dass es der Jazz ist, der dann letztlich dann doch die alles zusammenfassende Spange bildet. Nur geht er eben, seinem eigenen Musikverständnis nach, ganz eigen mit diesem um, was klarerweise dazu führt, dass eine exakte Zuschreibung seines Ansatzes in eine einzelne Kategorie nicht einfach ist. Das einzige, was sich über die musikalische Ausrichting seines Ensembles vielleicht sagen lässt, ist, dass diese sich im Stil von einer überraschend eingängigen Seite zeigt.

Die für sein Ensemble komponierten Stücke erklingen gleichermaßen verspielt, wie auch leichtfüßig elegant. Zwischen zurückhaltenden, sich langsam steigernden und in weiten und sanften Melodiebögen aufgehenden Passagen, Momenten, in denen der Swing dann schon einmal so richtig abgeht und einem gediegenen und vielschichtigen Bigband-Sound, bearbeitet Max Nagl gemeinsam mit seinen MitmusikerInnen das weite Feld des Jazz, der in seiner von aller Sperrigkeit befreiten Interpretation in machen Momenten auch fast schon eine filmmusikalische, weil sehr bildhafte Note annimmt.

In der Umsetzung seiner musikalischen Vision unterstützt wird der Bandleader und Saxophonist von so namhaften VertreterInnen der österreichischen Jazzszene wie Anne Harvey-Nagl (Violine), Joanna Lewis (Violine), Clemens Salesny (Saxophone), Philip Yaeger (Posaune), Clemens Wenger (Keyboards), Raphael Preuschl (Bass) und Herbert Pirker (Schlagzeug). Für das klangliche I-Tüpfelchen, das letztlich auch den großen Unterschied zu ähnlichen Jazzentwürfen ausmacht, sorgt die international gefragte Theremin-Spielerin von Weltrang Pamelia Kurstin, die durch ihr Zutun Max Nagls musikalischen Vorstellungen ihren ganz eigenen Charakter verleiht. (Michael Ternai, mica)