so 8.2.
21.00 Uhr Gunter Hampel Jazz Quintet D
Gunter Hampel: vibraphone, bassclarinet,
Christian Weidner: saxophone,
Clemens Orth: piano,
Christian Jaroslawski: bass,
Gerrit Juhnke: drums
Als respektabler Baßklarinettist und Flötist knüpft er an das Erbe eines
Eric Dolphy mit einem eigenständigen, 'europäisch' gefilterten Tonfall an;
und seit den siebziger Jahren weisen ihn die Rankings der Fachpresse immer
wieder als einen der internationalen Top-Vibraphonisten aus: Der deutsche
Multiinstrumentalist und Komponist Gunter Hampel, der heuer sein
vierzigjähriges Bühnenjubiläum feiert, ist nicht nur ein versierter
Handwerker, sondern hat als Leader, Projektbetreiber und Chef seiner
eigenen Plattenfirma seit den sechziger Jahren die Chronik einer
selbstbewußten europäischen Jazzszene mitgeschrieben.
So gilt 'Heartplants' (1965; u.a. mit Manfred Schoof und Alexander von
Schlippenbach) als eine der ersten europäischen Free Jazz-Platten. Anders
als bei vielen seiner recht 'deutsch' tönenden Free-Kollegen trat bei
Hampel der aggressiv-eruptive Gestus zugunsten einer
impressionistisch-poetischen Farbigkeit zunehmend in den Hintergrund. Ob
mit seiner mitunter recht prominent beschickten 'Galaxy Dream Band', (u.a.
mit Anthony Braxton, Enrico Rava, Perry Robinson, Steve McCall, Sunny
Murray, Jeanne Lee) oder mit so unterschiedlichen Kooperationspartnern wie
dem Flamenco-Gitarristen Boulou Ferré oder den Komponisten Hans Werner
Henze und Krzysztof Penderecki - Hampel empfahl sich in den
unterschiedlichsten ästhetischen Kontexten als sensibler, manchmal geradezu
betulicher Kommunikator, für den das kollektive Zusammenspiel "eine Art
höhere Lebensgemeinschaft manifestiert... Ich sehe mich eher wie einen
Theaterdirektor, dem es darauf ankommt, verschiedene Charaktere in seinem
Ensemble zu haben."
Mit seiner 'Next Generation', in der neben jungen deutschen Jazzmusikern
mitunter auch Sänger/innen und Rapper einen handfesteren, bündigeren
Umgangston anschlagen, erweist sich Hampel einmal mehr als origineller
Klangregisseur und integrative Kraft, die allen Schubladisierungsversuchen
trotzt. "Die Idee war ja, eine Komödie zu schreiben, in der alle Komödien
enthalten sind, die jemals geschrieben worden sind... Immer ganz und gar
gegensätzliches Theater gemacht..." (Bruscon, in: Thomas Bernhard, Der
Theatermacher)
KP
Eintritt: ÖS 150.-
PORGY & BESS, SPIEGELGASSE 2, 1010 WIEN, TEL: 512 84 38