so 1.2.
21.00 Uhr vienna art orchestra presents Sigi Finkel & Tim Richards Dervish Dances A/GB
Sigi Finkel: saxophone,
Tim Richards: piano
"Musik macht mir Freude, und sie hat für mich sehr viel mit Energie zu tun,
auch mit energetischem Austausch beim Spielen, sodaß man auf der Bühne
interagieren kann, Dinge aufbaut, um eine ganze Energiewelle zu erzeugen,
die man dann auch auf das Publikum transformieren kann." (Sigi Finkel)
"Finkels Kompositionen sind sehr offen und haben keine typischen Formen wie
Jazzstandards; er benützt oft ungewöhnliche Akkorde fernab von Klischees."
(Tim Richards)
"Wahrlich versteckt sich hinter 'Dervish Dances' unglaubliche Dynamik und
so viel beherzte Lebendigkeit, wie man sie von solch einer Besetzung nur
selten vernehmen kann."
(Christian Rösner)
22.30 Uhr In The Long Run
Achim Tang: bass,
Franz Hautzinger: trumpet,
Gerald Preinfalk: reeds,
Robert Bachner: trombone,
Christian Salfellner: drums,
"Die Kompositionen für 'In The Long Run' sind zum einen Stücke, die sich
über die Jahre angesammelt haben und nie oder nur sehr selten zur
Aufführung gelangten. Viele dieser Melodien habe ich lange mit mir
herumgetragen, es hat viel Zeit gebraucht, bis aus der ersten Idee dann das
fertige Lied entstanden ist. Zum anderen sind einige neue Stücke dabei, die
ich für die Band geschrieben habe. Das war ein ganz anderer Prozeß, viel
konkreter, schneller, und schon mit dem Ensemblesound im Ohr und dem Rest
des Programms im Kopf, in das sich die neuen Stücke einfügen sollten.
Insgesamt ist ein Programm entstanden, das nicht nur aus einzelnen Nummern
besteht, sondern als Ganzes wie eine Komposition mit mehrern Teilen wirkt.
Stilistisch würde ich die Musik jedenfalls dem Jazz zuordnen... Es gibt
reichlich Raum für Improvisationen, und ohne ein 'flächiges'
Harmonieinstrument bleibt dieser Raum sehr offen. Durch die langjährige
Zusammenarbeit mit Christian S. hat sich ein gemeinsames rhythmisches
Konzept entwickelt, welches für unsere Musik sehr wichtig ist. Es geht
dabei gar nicht so sehr um gerade oder ungerade Metren, sondern darum, beim
Spielen weitgehend ohne Taktstriche auszukommen. Und natürlich geht es
darum, beim Spielen möglichst viel Spaß zu haben!"
(Achim Tang)
Eintritt: ATS 150.-
French Connections
Die Präsentation der französischen Szene hat im "Porgy&Bess" Tradition und
gipfelte im Städteschwerpunkt "Paris meets Vienna" vom Januar 1995, zu dem
Musiker wie Michel Portal, Louis Sclavis, Dominique Pifarely, Jean-Paul
Celea, Joel Allouche, Francois Laizeau, Jean-Christoph Cholet, Helène
Labarriere, Yves Robert, Michel Godard und Eric Lelann eingeladen wurden.
Darüberhinaus wurden Musiker wie Noel Akchoté, Jean Louis Martinier oder
Andy
Emler bereits mehrmals veranstaltet bzw. kreative Kräfte wie Nguyên Le´
oder Marc Ducret portraitiert. "Paris meets Vienna" führte übrigens zu
einer Gegeneinladung, die zu einer österreichisch-französischen Kooperation
anläßlich des "Banlieu Bleu" Festivals97 führte.
Frankreich ist im Jazz eine gewichtige Nation und hat mit Django Reinhardt
einen der wenigen stilbildenden europäischen Musiker hervorgebracht. Paris
war die Stadt, in der Jazzmusiker Anerkennung fanden, was seit den späten
40er Jahren dazu führte, daß sich Größen wie Sidney Bechet, Dexter Gordon,
Miles Davis, Johnny Griffin (aber auch die damalige Avantgarde um Archie
Shepp, Steve Lacy, Anthony Braxton oder das "Art Ensemble Of Chicago" etc.)
dort für einige Zeit niedergelassen haben, und im intellektuellen Kreis um
Sartre (Café Flora) oder Boris Vian gerngesehene Gäste waren.
Frankreich ist wahrscheinlich das Land mit den meisten Jazzfestivals, was
auch dazu geführt hat, daß die französischen Musikern gar nicht sosehr die
Notwendigkeit sahen, sich auch europäisch zu profilieren, da man im eigenen
Land über eine ausgezeichnete Infrastruktur verfügt. Darüber hinaus
etablierte sich auch ein staatliches Jazzorchester, das "Orchestre National
de Jazz", unter wechselnder Leitung als Experimentier-Instrumentarium.
Den jüngsten Innovationsschub verdankt Frankreich der Idee der "Imaginären
Folklore", jenem Schlagwort, das die unterirdischen Beziehungen ethnischer
Musik zum Jazz andeutet. Musiker wie Sclavis, Lé, Godard, Henri Texier,
Bernard Lubat, Sylvain Kassap, André Jaume oder Boris Z seien als
Repräsentanten genannt.
"French Connection" präsentiert Musiker, die aus dem Umfeld des neu
gegründeten Labels "Hopi" kommen. "Hopi" steht für die gegenwärtig äußerst
lebendige und innovative jüngere französische Jazzszene. Der Name stammt
von den indianischen Ureinwohnern des süd-westlichen amerikanischen
Hochlandes. Lebenssymbol der Hopi-Religion ist die "Katchinas" -Puppe. Sie
verkörpert alle unsichtbaren Kräfte des Lebens, eine besondere Inspiration,
die für die Hopi-Indianer die Harmonie zwischen "Kunst und Leben"
herstellt. Die Philosophie, die hinter dieser Puppe steckt, ist für das
Hopi-Label Programm: Jenseits des Zusammenhangs "Kunst und Markt" will es
den Musikern und Künstlern eine Plattform bieten, um ohne Scheu vor
musikalischen Grenzen und Barrieren ihre individuelle Ausdruckskraft
entwickeln zu können.
CH
PORGY & BESS, SPIEGELGASSE 2, 1010 WIEN, TEL: 512 84 38