so 1.2.

21.00 Uhr vienna art orchestra presents Sigi Finkel & Tim Richards Dervish Dances A/GB

"Musik macht mir Freude, und sie hat für mich sehr viel mit Energie zu tun, auch mit energetischem Austausch beim Spielen, sodaß man auf der Bühne interagieren kann, Dinge aufbaut, um eine ganze Energiewelle zu erzeugen, die man dann auch auf das Publikum transformieren kann." (Sigi Finkel) "Finkels Kompositionen sind sehr offen und haben keine typischen Formen wie Jazzstandards; er benützt oft ungewöhnliche Akkorde fernab von Klischees." (Tim Richards) "Wahrlich versteckt sich hinter 'Dervish Dances' unglaubliche Dynamik und so viel beherzte Lebendigkeit, wie man sie von solch einer Besetzung nur selten vernehmen kann."
(Christian Rösner)

22.30 Uhr In The Long Run


"Die Kompositionen für 'In The Long Run' sind zum einen Stücke, die sich über die Jahre angesammelt haben und nie oder nur sehr selten zur Aufführung gelangten. Viele dieser Melodien habe ich lange mit mir herumgetragen, es hat viel Zeit gebraucht, bis aus der ersten Idee dann das fertige Lied entstanden ist. Zum anderen sind einige neue Stücke dabei, die ich für die Band geschrieben habe. Das war ein ganz anderer Prozeß, viel konkreter, schneller, und schon mit dem Ensemblesound im Ohr und dem Rest des Programms im Kopf, in das sich die neuen Stücke einfügen sollten. Insgesamt ist ein Programm entstanden, das nicht nur aus einzelnen Nummern besteht, sondern als Ganzes wie eine Komposition mit mehrern Teilen wirkt. Stilistisch würde ich die Musik jedenfalls dem Jazz zuordnen... Es gibt reichlich Raum für Improvisationen, und ohne ein 'flächiges' Harmonieinstrument bleibt dieser Raum sehr offen. Durch die langjährige Zusammenarbeit mit Christian S. hat sich ein gemeinsames rhythmisches Konzept entwickelt, welches für unsere Musik sehr wichtig ist. Es geht dabei gar nicht so sehr um gerade oder ungerade Metren, sondern darum, beim Spielen weitgehend ohne Taktstriche auszukommen. Und natürlich geht es darum, beim Spielen möglichst viel Spaß zu haben!"
(Achim Tang)

Eintritt: ATS 150.-

French Connections

LOGO CCF

Die Präsentation der französischen Szene hat im "Porgy&Bess" Tradition und gipfelte im Städteschwerpunkt "Paris meets Vienna" vom Januar 1995, zu dem Musiker wie Michel Portal, Louis Sclavis, Dominique Pifarely, Jean-Paul Celea, Joel Allouche, Francois Laizeau, Jean-Christoph Cholet, Helène Labarriere, Yves Robert, Michel Godard und Eric Lelann eingeladen wurden. Darüberhinaus wurden Musiker wie Noel Akchoté, Jean Louis Martinier oder Andy Emler bereits mehrmals veranstaltet bzw. kreative Kräfte wie Nguyên Le´ oder Marc Ducret portraitiert. "Paris meets Vienna" führte übrigens zu einer Gegeneinladung, die zu einer österreichisch-französischen Kooperation anläßlich des "Banlieu Bleu" Festivals97 führte. Frankreich ist im Jazz eine gewichtige Nation und hat mit Django Reinhardt einen der wenigen stilbildenden europäischen Musiker hervorgebracht. Paris war die Stadt, in der Jazzmusiker Anerkennung fanden, was seit den späten 40er Jahren dazu führte, daß sich Größen wie Sidney Bechet, Dexter Gordon, Miles Davis, Johnny Griffin (aber auch die damalige Avantgarde um Archie Shepp, Steve Lacy, Anthony Braxton oder das "Art Ensemble Of Chicago" etc.) dort für einige Zeit niedergelassen haben, und im intellektuellen Kreis um Sartre (Café Flora) oder Boris Vian gerngesehene Gäste waren. Frankreich ist wahrscheinlich das Land mit den meisten Jazzfestivals, was auch dazu geführt hat, daß die französischen Musikern gar nicht sosehr die Notwendigkeit sahen, sich auch europäisch zu profilieren, da man im eigenen Land über eine ausgezeichnete Infrastruktur verfügt. Darüber hinaus etablierte sich auch ein staatliches Jazzorchester, das "Orchestre National de Jazz", unter wechselnder Leitung als Experimentier-Instrumentarium. Den jüngsten Innovationsschub verdankt Frankreich der Idee der "Imaginären Folklore", jenem Schlagwort, das die unterirdischen Beziehungen ethnischer Musik zum Jazz andeutet. Musiker wie Sclavis, Lé, Godard, Henri Texier, Bernard Lubat, Sylvain Kassap, André Jaume oder Boris Z seien als Repräsentanten genannt. "French Connection" präsentiert Musiker, die aus dem Umfeld des neu gegründeten Labels "Hopi" kommen. "Hopi" steht für die gegenwärtig äußerst lebendige und innovative jüngere französische Jazzszene. Der Name stammt von den indianischen Ureinwohnern des süd-westlichen amerikanischen Hochlandes. Lebenssymbol der Hopi-Religion ist die "Katchinas" -Puppe. Sie verkörpert alle unsichtbaren Kräfte des Lebens, eine besondere Inspiration, die für die Hopi-Indianer die Harmonie zwischen "Kunst und Leben" herstellt. Die Philosophie, die hinter dieser Puppe steckt, ist für das Hopi-Label Programm: Jenseits des Zusammenhangs "Kunst und Markt" will es den Musikern und Künstlern eine Plattform bieten, um ohne Scheu vor musikalischen Grenzen und Barrieren ihre individuelle Ausdruckskraft entwickeln zu können.
CH
PORGY & BESS, SPIEGELGASSE 2, 1010 WIEN, TEL: 512 84 38