Di 28. März 2017
20:30

Omerzell / Siewert / König 'Battleship Euphoria' (A)

Benny Omerzell: hammond organ, fender rhodes, synths
Martin Siewert: guitars, lap- & pedal steel, electronics
Lukas König: drums, synths

Von Klaus Nüchtern für dessen Label ‚Handsemmel Records‘ mit einer Auftragsproduktion betraut, hat sich Benny Omerzell für diese ehrenvolle Aufgabe neben seinem langjährigen Weggefährten Lukas König den nicht minder umtriebigen und abgefahrenen Saitenmeister Martin Siewert ins Boot geholt.

Inspiriert von den experimentierfreudigen Rockbands der 1970er Jahre, hat sich aus weitgehend freien Improvisationen ein facettenreiches Programm herauskristallisiert. Schwerfällige Riffs suhlen sich in psychedelisch sakralen Klangwelten, Orgel und Gitarre dürfen zerren und kreischen und die Trommeln sind groß und laut. Weltpremiere und Album-Release! (Pressetext)

Mit „Battleship Euphoria“ steuern Handsemmel Records neue Gestade an. Ursprünglich als „Label für mundgeblasenen Jazz“ gegründet erscheint erstmals ein gänzlich bläserfreies Album. Und weil man sich für die erst achte Produktion innerhalb von 13 Jahren diesmal besonders viel Zeit genommen hat, warf man allen kleingeistigen Dünkel über Bord und öffnete die Genre-Schleusen bis zum Anschlag.
Als Kapitän engagierte Label-Reeder Klaus Nüchtern den von der Jazz-und-Improv-Combo Kompost 3 bekannten Keyboarder Benny Omerzell, der über die Mannschaft nicht erst lange nachdenken musste und seinen – auch aus dem legendären Wiener Duo König Leopold bekannten – Bandkollegen Lukas König am Schlagzeug sowie den Gitarristen und Elektroniker Martin Siewert (Radian) an Bord holte.
Ursprünglich unter der Assoziationsvorgabe „Disco im Kirchenklub“ angesteuert, entwickelte sich das Projekt im Laufe seiner Geschichte in eine etwas andere Richtung. Euphorie, Ekstase blieben maßgeblich, das Motto „Klotzen, nicht Kleckern“ sowieso. Hinzu kam ein gleichermaßen spröder wie suggestiver Sound, der in Kombination mit den störrischen Schwere-Wetter-Grooves die erratische Erhabenheit skandinavischer Küstenlandschaften evoziert. Konfrontation statt Fusion – mit der Lizenz zu progrockistischem Teilzeitbombast, Orgelgewittern und Gitarreorkanen.
Auf Grundlage von ausgedehnten improvisierten Sessions, deren Material bis zu Martin Siewerts finalem Mix in zahlreichen Arbeitsgängen zerlegt, gewalzt, gehärtet, genietet und verschweißt wurde, entstand ein Album von klassischem LP-Format (fiktive A- und B-Seite, reale 43 Minuten), das Wendigkeit mit hoher Durchschlagskraft verbindet: „Battleship Euphoria“ – klar zum Gefecht! (Klaus Nüchtern)