Mo 13. März 2017
20:30

Led Bib (GB) / Gorilla Mask (CAN/D/A)

Led Bib
Mark Holub: drums
Liran Donin: bass
Toby McLaren: keyboards
Chris Williams, Pete Grogan: alto saxophone

Gorilla Mask
Peter Van Huffel: alto saxophone
Roland Fidezius: bass, effects
Rudi Fischerlehner: drums, percussion

Led Bib
Schlagzeuger und Komponist Mark Holub gründete Led Bib 2003 im Rahmen eines Universitätsprojekts. Bestehend aus seinen Freunden von der Middlesex-Universität, hatte das Quintett seinen ersten Auftritt am 24. Februar 2004 vor zehn Personen im Hinterzimmer einer Londoner Kneipe. Fünf Jahre später traten sie dank der Nominierung zum Mercury-Prize-Album des Jahres im Fernsehen vor einem Millionenpublikum auf.

Nach Erscheinen ihres ersten Albums im Mai 2005, das von der Kritik gefeiert wurde, gewannen sie im selben Jahr auch den Peter Whittingham Jazz Award. Ihr zweites Album Sizewell Tea, veröffentlicht im Jahr 2007 vom Londoner Kultlabel Babel, generierte mehr Interesse, herausragende Berichterstattung und ausgezeichnete Bewertungen. In der Musikszene entstand eine neue Jazz-Bewegung, die Begeisterung bei den Zuhörern auslöste und neue Zielgruppen erschloss. Einer ihrer Vorreiter war Led Bib. Da sie in ihrem Schaffen auf ein breites Spektrum von Bands wie Beefheart, Zorn, Pink Floyd und Miles Davis zurückgriffen, zogen sie bald ein bunt gemischtes Publikum an: Drum-and-Bass-Fans, Jazz-Liebhaber und Death-Metaller zählten ebenso zu ihren Hörern wie Folk- und Pop-Fans.

Eine Live-CD mit limitierter Auflage erschien im Jahr 2008, und weit verbreitete Anerkennung wurde ihnen durch die Veröffentlichung ihres vierten Albums Sensible Shoes zuteil, das im Rahmen des Barclaycard Mercury Prize als Album des Jahres 2009 ausgewählt wurde. Im Jahr 2011 veröffentlichte die Gruppe Bring Your Own, ihr zweites Album für das US-Label Cuneiform Records. Als herausragender Erfolg gefeiert, erhielt es 4- und 5-Sterne-Bewertungen. Pünktlich zu ihrem 10-jährigen Bestehen in 2014 erschienen zwei neue Alben, die als ihre bislang besten gelten: das Studio-Album The People in Your Neighbourhood und The Good Egg, eine Live-Aufnahme auf LP. 2017 veröffentlicht die Band ihr mit Spannung erwartetes sechstes Studio-Album, das erste beim genre-übergreifenden Londoner Label RareNoiseRecords. Eine Tour durch Europa und Großbritannien ist auch geplant. Werden die nächsten 10 Jahre sie wieder auf eine Reise mit ungeahnten Überraschungen führen? Was auch immer geschieht, spannend wird es allemal.

„Das Londoner Quintett schaffte es mit diesem Album auf die Shortlist des Mercury Prize und zwar zu Recht...Reduktionistischer Funk und träg groovende Basslinien treffen auf eine säkularisierte post-coltraneske Hymnik, wobei die Dramaturgie...noch einmal mit immer wieder überraschenden Manövern aufwartet.” (Der Falter)

Gorilla Mask
Unbarmherzig und furchterregend streifen Gorilla Mask durch die Berliner Kieze und ihre Musik birst dabei vor archaisch wilder Energie. Der kanadische Ausnahme-Saxophonist und Wahl-Berliner Peter van Huffel, Schlagzeuger Rudi Fischerlehner und Bassist Roland Fidezius haben alle Free Jazz, Punk und Metal in ihrer DNA, aber im Verlauf der Evolution haben diese Silberrücken die Grenzen ihrer genetischen Codierung weit hinter sich gelassen . Ihre Musik ist schnell - sie ist wie Ebbe und Flut eines hellwachen Trios, das ganz genau weiß, was es will. Ständige Ausweichmanöver sind ihr Metier! In dem Moment, indem sie Deine Füße unter Strom setzen, ziehen sie Dir darunter den Boden weg. Aber - dieser Wahnsinn hat Methode, er folgt einem geheimen Plan, ja ist das Ergebnis einer unablässigen tätigen, äußerst intelligenten Kollektiv-Intelligenz von drei Virtuosen.

Van Huffel bläst ein machtvolles Alt-Saxophon: Man stelle sich den höhlentiefen Ton von Arthur Blythe überschrieben von dem innovativen, ausgefransten Experimental-Stil von David S. Ware - und dann hat man wenigstens den Schimmer einer Idee von van Huffels Stil. Er surft auf der megahohen Schaumkrone einer aus frenetischem fuzz-wah-Bass und pickelhartem, punktgenauen Schlagzeug-Beat aufgerichteten hohen Welle, der höchsten, die man sich vorstellen kann. Auf diese Weise kreieren Gorilla Mask komplexe vier oder fünf-dimensionale Sound-Spiralen – und sie kneifen Dich in die Rippen, während sie Achterbahn in Deinem und mit Deinem Gehirn fahren. In dem Moment, wo die lustvolle Intensität von Gorilla Mask in Schmerz umzuschlagen droht, in eben dem Moment, wo man gerade im Begriff ist, um Gnade zu schreiben, etwa so: „Es ist gut – nicht mehr davon!“, ja in diesem Moment ist die unglaubliche Energie bereits unterwegs in ein auf keiner Karte verzeichnetes Universum. (Pressetext)