Mi 20. Oktober 2010
20:00

Borah Bergman & Michael Wimberley (USA)

Borah Bergman: piano
Michael Wimberley: drums, percussion

Borah Bergman – „… a kind with the very greatest jazz musicians in terms of originality and inspiration” (All Music Guide) – ist nicht zuletzt als Meister des „Upside Down“-Pianos und durch seine stupende Virtuosität in die Jazzgeschichte eingegangen. Mit der bis zum Exzess praktizierten Spieltechnik der überkreuzten Hände und seiner ungewöhnlich starken Linken hat er neue Maßstäbe gesetzt und diese auch in seiner CD „Upside Down Vision“ als Titel verewigt. Bergman: „Da ist das Geheimnis, Polyphonie oder Kontrapunkt zu spielen, und das mit beiden Händen. … Ich habe eben diese persönliche Art.“ Der ihm besonders wichtige Sound des Klaviers in den unteren Tonlagen wird so zusätzlich gestärkt, die Resonanz, der Nachhall verlängert, wenn die andere Hand sofort übernimmt, der Klang des Klaviers beeinflusst, „A New Frontier“ (so der Titel einer weiteren legendären Einspielung) auch musikalisch erobert. Als großer Musikdenker und Theoretiker des Spielens hat sich Bergman dem Tourneebetrieb immer entzogen, ist vielen vor allem durch seine zahlreichen Einspielungen als Solist und mit Musikern wie Roscoe Mitchell, Lol Coxhill, Thomas Chapin, Evan Parker oder Mat Maneri bekannt. Auch in den letzten Jahren entstanden wegweisende CDs wie „Meditations for Piano“ oder „Luminescence“ mit Greg Cohen, Kenny Wollesen und John Zorn (beide erschienen auf Tzadik), die Bergmans jüdische Wurzeln, seinen starken Bezug und seine große Liebe zu jüdischer Kantoralmusik, seine berückend metaphysischen und transzendenten Qualitäten speziell erkennen lassen, einmal mehr beweisen, dass der Kosmos des oft als „Free-Spielers“ bezeichneten Bergman ein unendlich großer, wenn auch extrem eigenständiger ist. Diesen teilte Bergman auch in der Vergangenheit des Öfteren im Duo mit Schlagzeugpartnern wie Andrew Cyrille oder Hamid Drake. In einem seiner raren Auftritte ist Borah Bergman nunmehr mit Michael Wimberly, bekannt u. a. durch seine Zusammenarbeit mit Steve Coleman, Charles Gayle oder auch dem Alvin Ailey Dance Theatre, zu erleben. A concert not to be missed! (Ute Pinter)

Eintritt: 17.- €, 10.- € für Jugendliche und MC-Besitzer
Eine Veranstaltung der Jeunesse im Rahmen von „Jazz & beyond “