Thu Sept. 1, 2016
19:00

Portrait Rahi Sinaki (Iran) & Co

01.September: Châhârgah
02.September: Shür
03.September: Esfahân

Raha Sinaki: Klavier
Rahi Sinaki: Târ
Omid Darvishi: Gesang

Sorry this part has no English translation

• Vor etwa hundert Jahren konnte die erste Ölforderung der »Anglo-Persian Oil Company« auf den iranischen Ölfeldern in Abadan durchgeführt werden.
Zuvor erwarb 1912 die britische Regierung die Aktienmehrheit an der APOC: Eine (von vielen) unendlich tragische Leid- & Streitgeschichte um wucherwichtige Energie-Ressourcen für die ach so aufgeklärte westliche Welt nahm ihren verhängnisvollen Anfang.
Rahi Sinaki ist ein aus Teheran stammender junger Meister der Tar und ein ungemein eigenständiger Tonsetzer: In seinem virtuos-subtilen Spiel wie in seinen unverwechselbaren Kompositionen ist die betörende Magie, die leise Trauer, der ungebrochene Stolz des Orients zu hören.
Rahi Sinaki besitzt keine Aktienmehrheiten nirgendwo, keine Öl- & Schwarzeinkommensfelder irgendwo, keine Zugänge zu den diversen »Iran-Embargo-Umgehungs-Lobbys« weltweit, keine multifrommen Schweizer- & Liechtensteinkonten.
Rahi Sinaki besitzt Wesentliches: Hoffnung. Immer.

Auch in diesem Sinne: 3 Tage Fern- & Heimweh, 3 Tage UnErHörtes: HERZLICH WILLKOMMEN! (Renald Deppe)

• Seit meiner Kindheit habe ich persische Musik gelernt, die mit ihren mikrotonalen Intervallen und ihren eigenen Regeln sich derart ins Ohr schleichen, so dass man sie den ganzen Tag summen muss.
Diese Mikrotonalität zu vermeiden ist zugleich die Vernichtung der Hörkultur von Menschen, welche mit dieser seit ihrer Kindheit vertraut sind und sie seit Jahren summten.
Man darf das Ohr nicht nur innerhalb der temperierten Halbtonschritte gefangen halten, sondern sollte all diese mikrotonalen Tonfolgen verwenden und die Regeln, nach denen seit vielen Jahren diese mikrotonalen Texturen entstehen, beachteben und anwenden.
Um sie in der Seele zu spüren und wieder gesummt werden können.
Dieses Mal aber auf derartig neue Weise, die dem iranischen Zuhörer zwar vertraut aber zugleich fremd klingt, dem westlichen Zuhörer ungewöhnlich aber irgendwie auch verständlich scheint.
Dieses einzigartige Erlebnis trennt ihn von dem, was ihm von der persischischen Musik bisher bekannt war, findet aber in ihrer Neuigkeit dennoch eine Struktur und Form, die er ain der Komposition wiedererkennt.
Die Idee für diese drei Aufführungen wurde aus persischen Mikrotonalitäten und deren Musikregeln geschöpft. Deren innovative Weiterentwicklung bedingt, dass die Werke dem Ohr sowohl fremd als auch bekannt erscheinen..
Das Werk ist kein Vorrat persischer Folklore wie sie sonst üblich in den Westen geschickt wird.
Und steht auch nicht unter dem Einfluss westlicher Musik, welche zumeist mikrotonale Traditionen meiden.
Jeder Abend beginnt mit einer Târ solo in einheitlicher Stimmung, gefolgt von Klavier und Gesang.
Bei diesen Aufführungen werden absichtlich iranische Musiker spielen, da der Komponist der Ansicht ist, dass er ihre innere Musik komponierte und ihre Kenntnisse persischer Musik diese Aufführungen authentischer machen. (Rahi Sinaki)

Eintritt: Pay as you wish an der Abendkassa bzw. 7,50.- € im VVK inkl. Sitzplatzreservierung